Ohje, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Es ist einfach so viel passiert diese Woche.
Ich fange einfach mal bei unserem ersten Wochenende in Breman Asikuma an.
Samstags vormittags haben Lena und ich weiter ausgepackt und angefangen die Wohnung auf Vordermann zu bringen. Um 11 hat uns dann Larissa abgeholt und sind dann in das neue Haus, in dem auch noch 2 Zimmer für uns frei wären. Man das ist so schön dort, mit gefliester Dusche + Toilette und das alles im Haus und nicht draußen. Außerdem hätten wir intakte Moskitonetze vor den Fenstern, nicht so löchrige Teile wie bei uns, wegen denen man abends sich sogar in der Wohnung mit Autan einreiben muss. Dazu ist die Miete sogar günstiger, als in unsrer Bleibe. Uns hat natürlich gleich der Eifer gepackt umzuziehen, doch da haben wir uns zu früh gefreut. Nach mehreren Telefonaten und ein paar Tränen, war dann klar, dass wir nicht umziehen, da man bei dem anderen Haus die Miete 2 Jahre im Voraus bezahlen muss. Doch mittlerweile haben wir uns ganz gut damit abgefunden. Es wird auch von Tag zu Tag wohnlicher. Jetzt muss nur noch gestrichen werden, Bilder aufgehängt werden und dann sieht es richtig schön aus Außerdem haben wir dem Landlord Druck gemacht, dass wir neue Fliegennetze, eine Fliegentür brauchen und dass die Ratten auf unserem Dach bekämpft werden müssen! Ich bin ja mal gespannt, ob er sein Versprechen hält!
Neben der Wohnung bereitet uns seit Montag auch eher unser Projekt in der Schule Bauchschmerzen. Alles ist noch sehr quaotisch und wir haben unseren Platz im Schulalltag noch nicht gefunden (auch wenn die Lehrer davon ausgehen und uns einfach ihre Klasse aufs Auge drückt). So richtig wohl fühlen wir uns irgendwie noch nicht. Direkt am ersten Tag sind alle davon ausgegangen, dass wir alles so weiterführen wie Hannah und Larissa es hier hinterlassen haben. Als ob es selbstverständlich wäre, dass wir schon komplett eingearbeitet sind. Eine weiter Schwierigkeit sind die Verständigungsprobleme. Entweder spreche ich total schlechtes Englisch oder die Lehrer und Schüler verstehen mich einfach oft nicht. Vielleicht liegt es aber auch nur daran, dass mir die ghanaische Aussprache fehlt.
Ich hoffe, dass sich die quaotisch improvisierte Situation ab morgen ändert, wenn wir endlich mal den neuen Stundenplan kriegen. Dann werden wir am Sonntag die Dinge für die kommende Woche vorbereiten. By the way, die Kinder sind total super. Lena und ich stehen total im Mittelpunkt. Und die Kids sind an allem sehr interessiert und lieben einfach den Kunstunterricht. Jeden Morgen kommen ganz viele zu uns gerannt und sagen: „Madame Mona & Madame Lena, today we have crative arts!“
Für die Kinder ist der Kunstunterricht dadurch etwas ganz tolles, da sie in den anderen Stunden nur Frontalunterricht haben und seeehr diszipliniert sein müssen. Gott sei Dank habe ich bis jetzt noch keinen Lehrer ein Kind schlagen sehen, aber sie haben immer alle einen Stock in der Hand.
Unsere ersten zwei Projekte werden einmal das Eröffnen und Weiterentwickeln der von Hannah und Larissa errichteten Bücherei sein. Außerdem wollen wir aus dem momentanen vermüllten Office room ein Lehrerzimmer gestalten und uns für die ganzen Kunstutensilien einen Schrank schreinern lassen.
Ansonsten ist unser Örtchen echt schön, sehr grün, mit viel Bananenpflanzen, Orangenbäumen, riesigen Tropenbäume usw. Ich fühle mich eigentlich schon richtig wohl hier. Man bekommt auch alles zu kaufen und zweimal die Woche haben wir einen kleinen Markt. Die Leute hier sind auch sehr nett und freundlich, es ist halt einfach nicht so anonym wie z.B. in Cape Coast. Das Einzige, was mich sehr stört (Lena glaube ich weniger), dass viele Kinder (außer unsere Kids) und auch Erwachsene uns immer Obruni zurufen. Ich rufe dann immer zurück, dass mein Name nicht Obruni, sondern Yaa ist (da ich dnnerstags geboren bin). Es wäre einfach unvorstellbar in Deutschland einem Schwarzen auf der Straße ständig „ Schwarzer“ nachzurufen. Da würde man wahrscheinlich wegen rassistischen Äußerungen verklagt werden oder so.
Dienstags waren wir mit Shirley auf dem Markt und haben dann endlich mal unseren Kühlschrank und sämtliche Vorräte aufgefüllt. Abends hat sie dann für uns ghanaisch gekocht Es ist so schade, dass sie in den nächsten Tagen auszieht, ich hab sie schon richtig in mein Herz geschlossen. Aber immerhin wohnt sie nur 2 Minuten von uns entfernt und wir können sie und ihr Baby, das nächste Woche kommt, immer besuchen.
Mittwochs waren dann die 4 Ajumako Leute Marie, Ko, Annette & Torben bei uns zu Kochen. Wir haben mit ghanaischen Lebensmitteln europäisch gekocht Es wa echt ein schöner Nachmittag/Abend. Vor allem hat es gut getan sich gegenseitig über die Projekte auszutauschen. Irgendwie läuft es im Moment bei fast allen noch nicht so rund. Ich glaube es dauert einfach eine gewisse Zeit, bis jeder herausfindet, wie man sich am besten in sein Projekt einfügt.
Ach ja noch ganz kurz ein paar Infos zu unserer Rasselbande: Wir sind im Moment stolze Besitzer von 4 Rabauken oder auch Welpen genannt
Die beanspruchen zwar auch ganz schön viel Zeit, aber es macht so wahnsinnig viel Spaß. Egal wie genervt, oder wie schlecht man drauf ist, die 4 muntern einen einfach IMMER auf. Einen nimmt Shirley mit in ihre neue Wohnung. Wir werden so wie es im Moment aussieht die kleine Lilli behalten.
Morgen ist auch schon Freitag und wir werden nach Cape Coast fahren.
Auf dem Programm steht: INTERNET! Einkaufen, die anderen treffen & unsere erste ghanaische Beerdigung(das ist hier eine riesige Party, bei der 1000 Leute kommen).
Oh bevor ich es vergesse, da war ja noch mein Geburtstag. Wir haben von Samstag auf Sonntag reingefeiert und sind sonntags den ganzen Tag mit den anderen zum Anomabo Beach. Das war richtig richtig richtig toll & ich habe sogar richtige Geschenke bekommen
Mein erster Geburtstag am Meer…
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