Am besten ich starte mit einem chronologischen Abriss der letzten zwei Wochen.
In der Zeit vom 25.10-29.10 waren Lena und ich vormittags meistens in der Bücherei um ihr den letzten Schliff zu verpassen. Denn wir haben uns ja fest vorgenommen sie zum 1.11 zu eröffnen. Ich hoffe wirklich sehr, dass dieses Angebot von den Kindern genutzt wird, denn es steckt bereits jetzt viel Arbeit & Herzblut in der ganzen Sache.
Neben der Bücherei haben wir uns noch den St. Martinvorbereitungen gewidmet. Wir wollen nämlich mit Klasse 3-6 ein kleines St. Martinsfest am 11.11 feiern. In meinen Augen ist das echt eine gute Idee, da die Kinder dadurch etwas Kleines von der deutschen Kultur kennen lernen und wir dadurch indirekt den interkulturellen Austausch fördern.
Wir setzen unseren Plan in die Tat um, indem wir mit der 3. Klasse Laternen basteln, das Lied „Ich gehe mit meiner Laterne“ einstudieren und ihnen natürlich allen die Geschichte vom heiligen St. Martin erklären.
Ich bin so stolz auf unsere 6. Klasse, denn sie können bereits nach 2 Stunden schon das Lied und immer wenn ich über den Schulhof laufe höre ich von irgendwoher Kinderstimmen, die Ausschnitte aus dem Lied grölen
Für den 11.11 haben wir alle Schüler von Klasse 3-6 am Abend eingeladen, um mit ihnen bei Lagerfeuer und Kerzen- bzw. Laternenschein über den Schulhof zu laufen und „Ich gehe mit meiner Laterne“ zu singen. Dazu wird es als kleine Belohnung Kinderpunsch geben.
Ich hoffe dass unsere Kids zahlreich erscheinen.
Dienstags den 26.10 sind wir direkt nach der letzten Creative Art Stunde (13:00 Uhr) nach Mankessim auf den Markt gefahren um pleeeeeeeenty things zu erledigen
Der Markt in Mankessim ist riesig, eigentlich besteht ganz Mankessim nur aus Markt. Ich glaube, dass ich das bereits in einem früheren Blogeintrag erwähnt hatte.
Auf dem Markt konnten wir viele Dinge besorgen, die wir in unserem Örtchen nicht erhalten oder die bei uns teurer sind.
Wie z.B. Zitronen, Hibiskusblüten (um Saft selbst zu machen), Cappuccino Pulver und und und.
Auf dem Markt habe ich dann auch zum ersten Mal in meinem Leben & hier in Ghana getrocknete Chamäleons gesehen. Leider war das Englisch der Verkäuferin nicht gut genug, um mir zu erklären für was man die denn verwendet.
Wir haben uns dann noch kurz mit Viola, Tobias und Julia, die in Mankessim wohnen getroffen und sind danach mit voll gepackten Taschen glücklich und zufrieden wieder nach Hause gefahren
Bevor ich es vergesse: An diesem Dienstag haben wir von einem Großvater zweier Schüler Kekse und Cola als Dankeschön, dass wir hier sind, geschenkt bekommen. Ich war total gerührt und habe mich sehr darüber gefreut. Es gibt einfach so liebe Menschen hier, deren Herzlichkeit mich einfach überwältigt!
Mittwochs war dann mal wieder Kochen mit der Ajumako Crew angesagt. Lena und ich servierten als Gastgeber Riceballs mit Groundnutsoup (Reisbällchen mit Erdnusssoße) und es war natürlich köstlich Wenn ich wieder in Deutschland bin, werde ich dieses Gericht für die ganze Family an meinem Geburtstag kochen. Ihr Lieben zu Hause könnt euch schon mal drauf freuen!
Donnerstags wurde dann schon wieder gekocht. Diesmal aber mit Lawrence. Es gab Tomato Stew mit Reis. Wieder einmal ging ein schöner Abend zu Ende und mir fällt auf, dass die Zeit gerade nur so davon rennt
Doch ich habe mich auch etwas über die deutschen Behörden geärgert. Lawrence erzählte uns von seinem geplanten Besuch seiner Freundin in Deutschland. Für ihn gestaltet sich der Plan jedoch sehr kompliziert. Obwohl er das Geld hätte um Flug und Nebenkosten zu finanzieren, muss er laut deutschen Vorschriften noch unzählige andere Dinge wie z.B. einen Deutsch-Test ableisten. Ich kann das einfach nicht verstehen. Warum darf ich als deutsche Staatsbürgerin ohne jegliche Schwierigkeiten nach Ghana einreisen, ein Ghanaer jedoch nicht unter den gleichen Bedingungen nach Deutschland? Ist das gerecht?
Das Wochenende habe ich alleine in Asikuma verbracht. Freitags war Lena noch zu Hause und wir haben mit unserer neuen Mitbewohnerin Judith DVD geschaut und uns für den folgenden Dienstag zum Kochen verabredet. Samstags morgens ist Lena vereist und ich habe die Zeit zum skypen, Filme schauen, lesen und zum Nichtstun genutzt
Montag den 1.11 haben wir dann unsren Plan in die Tat umgesetzt und die Türen der Bücherei geöffnet. Doch leider war der erste Tag das reinste Chaos.
Die erste Büchereistunde hatten wir mit unserer „Lieblingsklasse“ Stage 4. Es war schon eine Kunst die 24 Schüler in den zwei Miniräumen der Bücherei unterzubringen und dann hat der Rest der Stunde auch ganz und gar nicht funktioniert.
Jeder wollte ständig nur sein Buch tauschen, die ersten Seiten wurden eingerissen und keiner hat sich wirklich hingesetzt und gelesen.
Außerdem ist mir aufgefallen, dass 90 % der Kinder gar nicht richtig lesen können.
Wir haben ihnen zwar fürs erste erlaubt 2 Bücher für 2 Wochen auszuleihen, doch Lena und ich werden das komplette Büchereisystem umstrukturieren.
Mit Klasse 1& 2 werden wir die Bücherei gar nicht erst besuchen, da es einfach zu viele Schüler für die zwei kleinen Räume sind. Wir nehmen dann altersgerechte Bücher mit in die Klassensäle und lesen ihnen aus den Büchern vor.
Von Klasse 3-5 nutzen wir die Zeit in der Bücherei für Leseübungen, das heißt im Klartext: Üben wir man richtig liest!
Wir müssen wirklich bei den Basics beginnen! Nur mit Klasse 6 können wir die Stunde so gestalten, dass sie sich selbstständig ein Buch ihrer Wahl aussuchen, dieses während der Stunde lesen und dann die Möglichkeit haben es auszuleihen.
Ansonsten haben wir auch noch alle Hände voll mit unseren St. Martinsvorbereitungen zu tun. Dazu kommt, dass wir alle Freitagstunden auf die anderen Wochentage verlegen mussten, da wir am Freitag in der Früh nach Accra fahren werden. Unser erstes Wochenende in der Hauptstadt - ich bin gespannt
Dienstags haben wir mit Judith gekocht. Es gab Gardenegg Stew mit Reis, total lecker sag ich euch! Und Judith ist echt eine ganz Liebe. Ich denke, dass wir jetzt öfters was mit ihr unternehmen werden.
Mittwochs sind wir nach Ajumako zum Kochen gefahren. Da die vierer Crew das Wochenende zuvor in Accra war und dies nun für uns auf dem Plan stand, haben wir sie ausgefragt was wie und wo wir auf alle Fälle hingehen sollen. Gegen 7 sind wir dann mit einem Sharetaxi wieder zurück nach Asikuma gefahren. Lena und ich saßen zu zweit auf dem Beifahrersitz und ich hatte das Glück ständig den Schalthebel vom Driver in den Oberschenkel gedrückt zu bekommen!
Donnerstag war dann eher unspektakulär und somit komme ich gleich zum Wochenende.
Es stand endlich mal ein Besuch der Hauptstadt Accra auf dem Plan.
Da an diesem Wochenende sooo viele Eindrücke auf mich eingeprasselt sind, werde ich Accra einen eigenen Blogeintrag widmen.
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