Dienstag, 28. Dezember 2010

Sandige Weihnachten…


Da ihr ja bereits alle über meine Weihnachtspläne bestens informiert gewesen seid, möchte ich gar nicht zu viel schreiben und einfach ein paar Beweisfotos online stellen.
Blogfans mit Facebookanschluss sind dabei wieder klar im Vorteil, da sie diese Bilder schon kennen werden;)

Nur so viel: Es waren Dank meiner Freiwilligen Family (ihr seid die Besten!) ein paar schöne, unweihnachtliche und irgendwie auch unvergessliche FeiertageJ
Doch habe ich fest beschlossen Weihnachten wirklich NIE wieder ohne meine Familie zu feiern!
Komisch, dass man erst in ein anderes Land fahren muss, um zu merken wie wichtig das ganze Familien Ding an Weihnachten ist, oder?

Silvester werde ich in Accra mit vielen anderen Feiern gehen und somit wünsche ich euch schon einmal einen guten Start ins neue Jahr 2011!

Simon und Ko

s´Fantl, Obruni 2 oder einfach die Lisa:) 

Lena&Lisa

meine Lieben:)


Mister Seimoon




Kosa 


lecker Käsespätzle:)


unser Festessen mit richtiger Weihnachtsdeko!

...Selbstauslöser...

Bescherung 





Sonntag, 19. Dezember 2010

Weihnachten rückt immer näher


 
Die letzte Schulwoche ist geschafft, das Wochenende ist vergangen wie im Flug und nun ist es Sonntagnachmittag und ich realisiere, dass bereits in 5 Tagen Weihnachten ist.
Auf der einen Seite bereitet es mir ein mulmiges Gefühl im Bauch, da ich weiß, dass ich Weihnachten zum ersten Mal ohne meine Familie und dazu in einem anderen Land bei 30 Grad feiern werde. Auf der anderen Seite freue ich mich irgendwie auf  „mein etwas anderes Weihnachten“J
Am 23.12 werden Lena und ich in die Cape Coast WG zu Lisa fahren und einen gemütlichen Mädelsabend machen. An Heilig Abend geht es mit (fast) der ganzen Freiwilligen Family an den Strand und abends werden Lena, Lisa & ich Käsespätzle machen und zum Nachtisch gibt es Linzertorte (extra von Lisas Eltern mitgebracht).
Klingt doch eigentlich gar nicht so schlecht oder? Ich freue mich drauf!
Am 25.12 sind wir zum Mittagessen bei einer Gastmami eingeladen und anschließend holen wir Lenas Familie in Accra vom Flughafen ab.
Den 26.12 verbringe ich mit Lenas Familie in Asikuma und es werden bestimmt jede Menge mitgebrachte Plätzchen und Lebkuchen verdrückt J
Langweilig wird mir während diesen Tagen bestimmt nicht und das ist auch gut so!

Nun aber genug von meinen Weihnachtsplänen.
Meine letzte Schulwoche verlief leider nicht sehr harmonisch. Ich hatte eine kleine Auseinandersetzung mit unserer Schulleiterin.
Lena arbeitete gerade an ihrem Afrika Plakat und benötigte dadurch einen ganzen Schreibtisch im Office. Den zweiten Schreibtisch wollte ich benutzen, um ein großes Plakat über Recycling und Mülltrennung zu gestalten. Bevor ich damit jedoch beginnen konnte, kam Madam Lisbeth ins Office, setzt sich mir gegenüber und fängt an in irgendwelchen Büchern zu blättern. Als ich sie dann fragte, ob es für sie möglich wäre woanders zu arbeiten, antwortete sie mir, dass sie den Platz nun bräuchte. Ich habe ihr dann vorgeschlagen, dass sie doch an ihrem eigenen Schreibtisch in der Nursery arbeiten könnte, außerdem wären die Kinder sonst auch völlig unbeaufsichtigt gewesen. Dann antwortete sie mir doch im Ernst, dass sie nicht zurück zu ihrer Klasse will, weil die Kinder ihr zu laut sind und ihr Kopfschmerzen bereiten würden
.
Hatte sie das eben wirklich gesagt? Da überlässt die Schulleitern, die eigentlich mit gutem Beispiel voran gehen sollte, ihre 2-4 jährigen Nursery Kinder völlig unbeaufsichtigt sich selbst. Das hat mich soooo wütend gemacht!
In diesem Moment konnte ich mich einfach nicht mehr zurück halten und habe ihr ins Gesicht gesagt, dass sie doch nicht einfach ihre Klasse alleine lassen könnte, nur weil sie die Kinder nerven. Außerdem  brauchte ich den Platz, hatte keine Ausweichfläche und konnte mich ja schlecht auf den Boden setzen.
Dann hat sie mir zu verstehen gegeben, dass es eine Frechheit wäre, das ich ihr da unterstelle.
Nun kann sie mich nicht mehr leiden, was von meiner Seite aus seit der ersten Woche auf Gegenseitigkeit beruht.
Ich bin gespannt wie das die nächsten 8 Monate weiter gehen wirdJ

Nach dieser eher unschönen letzten Schulwoche, war zumindest das Wochenende schön!
Samstags sind Lena und ich zuerst nach Cape um ein paar Einkäufe zu erledigen. Anschließend ging es an den Kosa Strand, um Simons Geburtstag nachzufeiern. Lisa war bereits vor uns dort, da sie dort gerade ein paar Strandtage mit ihren Eltern verbringt. Als ich das Meer, die Palmen und den Strand gesehen habe, konnte ich mir kaum vorstellen, dass in Deutschland gerade der Schnee wütetJ
Abends waren wir in Cape noch was trinken und haben dann die Nacht in der Cape WG verbracht. Die Nacht war Dank diversen Spielen ziemlich kurz und so sind wir den Vormittag ganz gemütlich mit Kaffee und  mal wieder einer Runde Trivial Pursuit angegangen. Nun bin ich wieder in Asikuma und warte sehnsüchtig darauf, dass das Internet, welches seit 2 Tagen nicht mehr funktioniert, wieder anspringt!

Meine lieben Freunde, Familie und alle, die meinen Blog lesen: Ich wünsche euch ein erholsames, besinnliches, gemütliches und eben einfach schönes WeihnachtsfestJ
Ich bin in Gedanken bei euch!

Donnerstag, 16. Dezember 2010

It´s nice to be nice

Nun ist es auch schon wieder ein Weilchen her, dass ich meinen letzten Blogeintrag online gestellt habe und seitdem ist so einiges passiert.
Vom 3.12-6.12 bin ich mit anderen Freiwilligen in die Volta Region, welche nördlich von Accra, nahe der Togo Grenze liegt, gefahren, um dort die Wli Wasserfälle und den höchsten Berg Ghanas zu erkunden.
Freitags in der Früh haben wir (Lena, Simon und ich) uns zuerst auf den Weg nach Accra gemacht, um von dort weiter nach Hohoe zu fahren. Leider war das Trotro nach Hohoe sehr begehrt und die Leute haben sich regelrecht um die Sitzplätze geprügelt. Also mussten wir mal wieder über eine Stunde warten, bis wir drei Plätzchen gefunden hatten. Die Fahrt war leider nicht sehr angenehm. Da wir allein 2 Stunden gebraucht haben, um aus Accra raus zu kommen und der Rest der Strecke ziemlich holprig war, sind wir erst nach etwa 10 Stunden Fahrt in Hohoe angekommen.
Dort haben wir uns für eine Nacht in einem SEHR einfachen Hotel eingemietet, denn wir wollten direkt am nächsten Morgen weiter nach Wli zu den Wasserfällen. Als wir nach ewig langer Restaurantsuche fündig geworden sind und wir uns gerade Käse überbackene Nudeln mit Hühnchen gönnten, wurde Simon plötzlich von Matthias angerufen.
Und zwei Stunden später waren wir dann nicht mehr 3 sondern 6 Obronis auf der Durchreise nach WliJ

Als wir Samstagmorgen in Wli angekommen waren, mussten wir uns zuerst um eine Unterkunft kümmern, da wir mit unserem ganzen Gepäck im Schlepptau nicht zu den Wasserfällen laufen wollten. Zu unsrer Freude hatte die von Deutschen geführte Waterfall Lodge noch ein Zimmer frei. Es ist einfach sooooo wunderschön dort.
Neben dem sauberen, großen Zimmer mit eigenem Bad (welch Luxus!) besitzt die Lodge einen richtig schönen Garten mit Panoramablick auf die Berge und den Wasserfall. Außerdem ist das deutsche Ehepaar (vor 7 Jahren nach Ghana ausgewandert) sehr gastfreundlich und durch die persönliche Atmosphäre habe ich mich richtig wohl gefühlt.
Nachdem die Rücksäcke abgestellt waren und wir ausreichend mit Wasser und Essen ausgestattet waren, ging es los zu den Wasserfällen.
Der Weg in der tropischen Hitze war zwar sehr anstrengend, doch hat auch irgendwie Spaß gemacht und als wir dann nach etwa 2 ½ Stunden Fußmarsch den Wasserfall zu Gesicht bekamen, war mir sofort klar, dass sich die Anstrengung zu 100% gelohnt hatte.

Es war traumhaft schön! Ich will gar nicht so viel von dem Erlebnis beschreiben, weil es mir schwer fällt das alles in Worte zu fassen. Schaut euch einfach die Bilder an, ich glaube das reicht ausJ
Den Abend haben wir dann mit einem super leckeren Barbecue und einer Runde Kniffel ausklingen lassen.

Sonntags stand das Erklimmen des höchsten Berges Ghanas „Afadzato“ auf dem Programm.
Bevor die Tour starten konnte, mussten wir uns zuerst ein Taxi für den ganzen Tag mieten, da man auf anderem Wege den abgelegen Berg nicht erreicht.
Nach ewigen Preisdiskussionen mit dem Taxifahrer, bei denen sich dann auch noch irgendwelche Dorfbewohner  mit eingemischt haben, ging es los.
Die „Wanderung“ zu dem Berg war eher ein SEHR anstrengender Treppenaufstieg. Auch wenn ich unterwegs viel geflucht habe und am Dauerschwitzen war, so hat die Aussicht am Ende alle Anstrengung entschädigt.
Traumhaft schöne Tropenlandschaft und im Hintergrund hat man noch Trommeln gehört. Ein einmaliger Moment!
Als wir den „Abstieg“ alle heil überlebt hatten, ging es wieder zurück zur Lodge in Wli und dort wurde sich von den Anstrengungen der letzten Tage bei einem guten Buch ausgeruht.
Ich glaube dieses Wochenende steht in meiner Ghana Favoriten Liste ganz weit obenJ

Montags haben Simon, Lena und ich uns noch einen Kaffee gegönnt, der Rest der Jungs ist schon früher zurück nach Accra, da sie sich um die Visa für ihre Westafrikareise kümmern mussten. Gegen 10 Uhr haben wir uns dann auf den Weg Richtung Zwischenseminar in Accra gemacht. Doch kaum waren wir aufgebrochen, wurde uns drei klar, dass irgendetwas mit dem Kaffee nicht in Ordnung war, denn uns ging es miserabel!
Die Taxifahrt von Wli bis nach Hohoe (von dort mussten wir ein Accra Trotro nehmen) war der reinste Spießroutenlauf.
Uns allen drei war schlecht und so haben wir in Hohoe noch eine Weile Frühstückspause gemacht, bis sich unsere Kreisläufe wieder erholt hatten.

Gegen Nachmittag standen wir dann mit Sack und Pack im Ded Gästehaus in Accra, wo uns schon ein paar andere Freiwillige begrüßten.
Auf dem Zwischenseminar hat jeder sein Projekt vorgestellt, Probleme wurden angesprochen, bisher Erlebtes reflektiert und zum Abschluss haben wir alle noch eine persönliche Zielkollage für die kommenden 3 Monate gestaltet. Mir hat es sehr gut getan alle mal wieder zu sehen, mit denen ich eingereist bin. Man teilt so viele Probleme aber auch schöne Erlebnisse.
Die Zeit ist wie im Flug vergangen, da kommt man gerade erst in Accra an und schon ist wieder Freitag und ich fahre zurück nach Asikuma.
Bei der Heimfahrt habe ich noch ein paar einmalige Dinge erlebt. Oh mann, manchmal kann ich über einige Ghanaer einfach nur den Kopf schütteln und mir fallen keine Worte mehr ein.
Wir (Annette, Ko, Torben, Marie &ich) standen an der Trotro Station und warteten seit über einer Stunde (in der prallen Sonne) in einer ewig langen Schlange auf ein Trotro. Ok, es war Freitag und die Pendler wollten auch alle nach Hause, da ist es schon mal normal, wenn so viele Leute in einer Schlange stehen. Doch als dann das Trotro kam und die Tickets verkauft wurden, hat sich die Schlange plötzlich zur Hälfte aufgelöst und manche sind einfach wie die Blöden auf den Ticketschalter zugestürmt. Warum bitteschön existiert dann überhaupt erst eine Schlange:-D Völlig überflüssig, wenn sich am Ende doch alle kreuz und quer auf die Tickets stürzen.
Im Trotro hatte ich dann auch noch das Glück neben der biggest Big Mama zu sitzen, die ich je hier gesehen habe. Somit klebte ich 4 Stunden (2 Stunden Stau innerhalb Accra) an der 150 Kilo Frau und dabei sind mir sämtliche Gliedmaßen eingeschlafen.
Doch immerhin bin ich gegen 20 Uhr gut in Asikuma angekommen und habe somit insgesamt 5 Stunden für eine Fahrt gebraucht, die normalerweise nur 2 ½ beanspruchtJ



der Panoramablick der Wli Waterfall Lodge





wie praktisch, dass es Trekkingsandalen gibt:)




der höchste Berg Ghanas





Montag, 29. November 2010

Und täglich grüßt der Stromausfall



Es ist der 1. Advent und am Mittwoch schon Dezember…komisches Gefühl…
Denn bei gefühlten 40 Grad und ständigem Schwitzen kommt keine winterliche, geschweige denn weihnachtliche Stimmung auf!

Es beginnt die Zeit, in der ich irgendwie Sehnsucht (ich möchte es nicht als Heimweh bezeichnen) nach zu Hause habe. Ich merke erst jetzt so richtig, wie unglaublich schön es ist wechselnde Jahreszeiten zu haben, denn hier ist es einfach immer heiß und schwül, das ganze Jahr über. Auch habe ich Sehnsucht nach den ganzen vorweihnachtlichen Ritualen.
Den Tannenbaum mit Mama aussuchen, Plätzchen backen, vorm Kamin sitzen, während es draußen kalt ist, Adventsfrühstück am Wochenende, Weihnachtsmarktbesuche und und und…
Ich hätte nie erwartet, dass mir das so wichtig sein könnte!

Trotz allem machen wir uns die Zeit hier so „weihnachtlich“ wie möglich. Dank Opas und Hildas Päckchen, bin ich nun auch stolze Besitzerin von Plätzchen und einem weihnachtlichen Teelicht. TAUSEND DANK DAFÜR!!!
Außerdem habe ich ja noch meinen wunderschönen Adventskalender von den lieben Eltern und Lena und ich haben uns gemeinsam auch noch einen angefertigt.

Letzte Woche war eine SEHR gemütliche Schulwoche. Wir hatten nur montags und dienstags etwas Unterricht und von Mittwoch bis Freitag hat in Asikuma ein Sportfest stattgefunden (was wir erst dienstags mal so nebenbei erfahren haben :-D).
Bei diesem Sportfest sind alle Schulen aus dem Ort in verschiednen Disziplinen, wie Sprint, Volleyball, Fußball usw. gegeneinander angetreten.
Das Sportfest war eine willkommene Abwechslung. Nachdem wir uns mittwochs noch sehr präsent gezeigt haben und unsere Kids fleißig mit angefeuert haben, sind wir den kompletten Donnerstag nach Cape Coast gefahren. Dort wurde sich mit Malariaprophylaxe eingedeckt, Dinge für den Adventskalender geshoppt und zum Abschluss waren wir in dem schönen Restaurant „Baobab“ essen.

Da ich mir von irgendetwas den Magen verdorben hatte, plagten mich von Donnerstagabend bis etwa Samstagmorgen Magenschmerzen. Ich tippe ja auf ein Getränk,  das ich mir am Straßenrand gekauft habe, von dem das Wasser anscheinend nicht ganz sauber war!
Somit war mein Start ins Wochenende nicht sehr berauschend, denn den habe ich fast nur im Bett verbracht!

Samstagmorgen ging es mir dann aber wieder gut und so konnte ich mit zum Brunch in Ajumako fahren. Marie, Ko, Annette und Torben luden nämlich zu großem Brunch ein.
Unser Beitrag dazu war ein Mango-Ananas-Kokosnuss-Limette-Orangen-Erdnuss-Obstsalat.
Der Brunch war ein einziges Festmahl! Die 4 haben sich echt selbst übertroffen. Es gab verschiedene Marmeladesorten, Brötchen & Brot, Erdnussbutter, Honig, Porridge, Ananasstreusel mit Pudding, Ei, Schokocroissant, ghanaisches Nutella, frische Fruitshakes und die Liste wird nicht kürzer…
Außer Lena und mir, waren noch zwei Freiwillige aus Kumasi und 3 aus Mankessim mit dabei. Es war ein wunderschöner Samstag Vor- und Nachmittag.

Als wir dann gegen 18 Uhr zurück in Asikuma angekommen sind und ich eigentlich mit Oma zum Skypen verabredet war, hat sich mal wieder der Strom abgeschaltet – wie so oft und viel zu oft in letzter Zeit.
Angeblich machen das die Behörden mit Absicht, da es kurz vor Weihnachten ist und jeder noch irgendwie und irgendwo etwas Geld abzwacken will.
Dann wird nämlich einfach der Strom abgeschaltet, gewartet bis jemand anruft und sich beschwert, dass der Strom nicht funktioniert und diese Person darf dann dafür bezahlen, dass der Strom wieder aufgedreht wird.
Wir wissen zwar nicht genau, ob das wirklich so abläuft, doch es ist schon etwas verdächtig, dass zurzeit täglich der Strom ausfällt, ohne dass es gewittert oder es stark geregnet hat.

Heute Morgen um 9 sind Lena und ich, nach einem leckeren Porridge Frühstück, zum ersten Mal in den katholischen Gottesdienst, anlässlich des 1. Advents.
Die Messe hat fast 3 Stunden gedauert und war leider komplett auf Fante, doch es war trotzdem interessant mitzuerleben. Die Reihen waren gefüllt mit gut gekleideten Ghanaern und es wurde viel gesungen und gebetet, so wie es in einem deutschen Gottesdienst eben auch abläuft. Doch habe ich die Atmosphäre in der Kirche, im Vergleich zu Deutschland, als viel fröhlicher und lockerer empfunden. Die Leute haben getanzt, laut mit dem Kirchenchor und der Band mitgesungen und hatten einfach Spaß.
Es war eine interessante, doch seeeehr lange Erfahrung und ich glaube, dass ich nicht viel häufiger, als dieses eine Mal die Kirche hier besuchen werde.
Am Abend haben wir Shelly mit samt ihrem Baby und ihrer kleinen Nichte, anlässlich ihres Geburtstages, zum Essen in das Asikuma Hotelrestaurant eingeladen.

Kommende Woche ist meine vorletzte Schulwoche vor den Weihnachtsferien, da ich vom 6.12-10.12 nach Accra auf mein erstes Zwischenseminar fahren werde. Darauf freue ich mich sehr, da ich dann endlich die ganzen Leute wieder sehe, mit denen ich eingereist bin. Man hat zwar am Anfang immer davon geredet, wie oft man sich bestimmt sehen wird, doch die Zeit vergeht so schnell und plötzlich sind schon 3 Monate rumJ
In der Schule werden wir mit unseren Kids Weihnachtssachen basteln und da am Freitag (Dank eines Feiertags) schon das Wochenende beginnt, fahren Lena und ich zum ersten Mal in die Volta Region zu den Wli Wasserfällen und um den höchsten Bergs Ghanas zu besteigen.
Ich bin sehr gespannt wie das wird und freue mich drauf!


In diesem Sinne wünsche ich euch einen schönen ersten Advent und werde kommende Woche von meinen Erlebnissen in der Voltaregion und von Accra berichten;)

Gifty-unsere Sportskanone auch ohne Turnschuhe;)

Shelly´s Geburtstag

Fotoshooting mit Ami



in unsrer Bude wirds weihnachtlich!

Montag, 22. November 2010









"Die Leiden eines Obrunis"-11.11-21.11.2010


Was bewegt einen dazu ein Jahr lang in Ghana zu leben? Das haben mich viele Leute vor meinem Jahr hier gefragt. Die Antwort darauf war für mich eigentlich immer ziemlich einfach: Eine andere Kultur kennen lernen, viele neue Erfahrungen sammeln und natürlich mit den Menschen und der Gemeinschaft vor Ort zusammen leben.
Doch wie es sich anfühlen würde immer aufzufallen, anders zu sein und nicht das Gefühl zu haben dazuzugehören, daran habe ich nie wirklich einen Gedanken verschwendet.

Leider merkt man hier sehr schnell, dass man immer der Obruni sein und bleiben wird. Ich benutze die gleichen öffentlichen Verkehrsmittel wie die Ghanaer, ich kaufe die gleichen Lebensmittel, ich trage sogar die gleichen Kleider und Schuhe wie die ghanaischen Frauen, ich hole mein Wasser wie alle andern auch aus dem Brunnen, doch ich bin trotzdem der Obruni.

Was sagt denn die Hautfarbe über eine Person aus? Rein gar nichts!
Und doch meinen einige Ghanaer zu wissen, dass Weiß sein so unglaublich viel besser sein muss als Schwarz. Darüber möchte ich mich jetzt nicht auslassen, denn über Privilegien lässt sich zu viel diskutieren.
Das Einzige, was ich los werden wollte ist, dass ich gerne die Straße entlang laufen möchte, ohne dass mir eine Horde Kinder „Obruuuuuni“ hinterher schreit, ohne dass mich Leute antatschen, ohne dass mich irgendwelche wildfremden Männer nach meiner Handynummer fragen – ich möchte einfach nur dazu gehören- mich normal fühlen…

Bevor jetzt jemand denken sollte, dass es mir nicht gut geht: Ich fühle mich trotzdem wohl hier, denn es gibt auch unglaublich schöne Momente in denen z.B. ein kleiner Junge aus der Nursery mir auf der Straße mit „Madam Mona“ entgegen gerannt kommt und mir in die Arme hüpft. 
Auch weiß ich, dass die „Obruni“ Rufe als Bewunderung gemeint sind. Doch wäre es mir natürlich wesentlich lieber, wenn das Kind an der Straßenecke (, welchem ich nun schon bestimmt 10-mal erklärt habe, dass ich Mona heiße,) endlich aufhören würde mich Obruni zu nennen.
Ich möchte auch nicht den Anschein entstehen lassen, dass einen ALLE nur Obruni nennen, denn so ist es auf keinen Fall. Häufig werde ich auch mit Madam, Sister, oder manchmal sogar mit Mona begrüßt. Das ruft dann irgendwie sofort ein Grinsen auf meinem Gesicht hervor.
Wie schnell man sich doch auch an den kleinen Dingen des Lebens erfreut J


Nun zurück zum Alltagstrott. Seit dem letzten Blogeintrag ist wieder einiges an Zeit verstrichen und ich kann von pleeeeeeenty things berichten.
Zuerst wäre da natürlich unser kleines St. Martinsfest in der Schule zu erwähnen.
Am 11.11 sind Lena und ich vormittags in die nächst größere Stadt Agona Swedru gefahren, um alle Besorgungen für den Kinderpunsch zu erledigen. Bei der Gelegenheit habe ich mir gleich drei neue Stoffe gekauftJ
Der Abend war ein voller Erfolg! Es waren richtig viele Schüler und Lehrer da. Wir haben ein Lagerfeuer organisiert und sind anschließend bei Kerzen- und Laternenschein singend über das Schulgelände gelaufen. Als kleinen Beweis, füge ich zwei Fotos von dem Ereignis hinzu.
Zum Abschluss haben wir dann noch unseren selbst gebrauten Kinderpunsch serviert und dann durfte gegen 19 Uhr wieder jeder nach Hause gehen.
Die arbeitsintensive Vorbereitung hat sich zu 100% ausgezahlt!

Das Wochenende vom 12-14.11 bin ich ganz gemütlich angegangen. Freitags haben Lena und ich komplett in Asikuma verbracht. Samstags ging es nach Cape Coast, um zuerst die Bleibe der neuen vierer WG zu bewundern und um anschließend ein bisschen zu shoppen.
Unser einziges Problem dabei war, dass wir von Freitag auf Samstag keinen Strom hatten und sich beide Handyakkus dadurch verabschiedet haben. So standen wir zwar an der Haltestelle, an der wir in Cape aussteigen sollten, doch hatten wir keine Ahnung wo sich das Haus der vier befindet. Ich kam dann auf die glorreiche Idee eine Ghanaerin nach „white people who live around this corner“ zu fragen….ganz schlechte Idee….in Cape leben nämlich (nicht wie in Asikuma) pleeenty whites. Also half uns das auch nicht wirklich weiter. Irgendwann stand Lena bei einem Schwaben im Wohnzimmer, durfte von dort aus ihr Handy (sie hatte Gott sei Dank ihr Ladegerät dabei!) anschließen und konnte dadurch Lisa anrufen, die uns dann abholte.
Nach der Wohnungsbewunderung (ich beneide die 4 jetzt schon um ihr Bad & Toilette) sind Teresa, Lisa, Lena und ich dann in die Stadt gefahren. Gegen Nachmittag bin ich alleine und bestückt mit einem Haufen Einkaufstüten zurück nach Asikuma gefahren.
Sonntag war dann in der Früh (Punkt 6 Uhr) mal wieder Waschen angesagt, damit ich den Rest vom Tag gemütlich angehen konnte.

Die folgende Woche (15.11-19.11) ist eigentlich wie immer verlaufen. Es sind zwar noch ein paar Unstimmigkeiten mit dem Schulleiter aufgetreten, aber irgendwie habe ich mich jetzt einfach damit abgefunden, dass ich in dem Jahr mit ihm NICHT auf einen Nenner kommen werde.
So langsam beginnen wir in unseren Kunstunterrichtstunden mit den ersten Weihnachtsbasteleien. Es ist ein komisches Gefühl bei über 30 Grad, Palmen und Sonnenschein an Weihnachten zu denken.

Übers Wochenende bin ich zum ersten Mal nach Kumasi gefahren. Das ist die zweitgrößte Stadt Ghanas und liegt in der Ashanti Region (Mitte von Ghana). Kumasi ist berühmt für seine Märkte. Angeblich besitzt es die größten Märkte Westafrikas.
So machten wir uns Samstagmorgen bereits um halb 5 auf den Weg Richtung Mankessim, um dann ein „schnelles&sicheres“ Trotro nach Kumasi zu bekommen. Das Trotro war auch sehr komfortabel und sah recht neu aus, doch ein Reifen ist trotzdem nach nur 30 Minuten Fahrt geplatzt!
Da der Reifenwechsel aber schnell von statten ging, waren wir nach ca.4 ½ Stunden in Kumasi, wo wir uns im Hotel mit Lisa, die von aus Cape Coast aus losgefahren ist, getroffen haben.
Anschließend sind wir direkt in das Cultural Centre. Das ist ein großes Areal mitten in der Stadt, mit einem schönen Park und einigen Kunsthandwerkstätten.
Nach einer kurzen Ruhepause und Alvaro Passion Fruit Erfrischung in einer Chop Bar im Cultural Center, ging es direkt weiter auf den Markt.
Mein erster Eindruck: Menschenmassen, schreiende Marktverkäufer und ungeregelter Verkehr!
Doch es war ziemlich aufregend sich durch die verschiedenen Marktviertel durchzukämpfen, um am Ende in der „Stoffabteilung“ raus zu kommen.
Da wir alle drei noch ziemlich geschlaucht von der Fahrt waren, haben wir nicht mehr viel Zeit auf dem Markt verbracht, sondern sind zurück zum Hotel, um dann kurze Zeit später in einem richtigen Restaurant europäisch Essen zu gehen. Die Preise waren zwar gesalzen, doch man kann sich ja auch mal was gönnenJ
Am nächsten Morgen ging es nach einem leckeren Egg Sandwich an der Straße (für 40 Cent!) zurück auf den Markt um das restliche Geld für Stoffe auszugeben.
Und wie soll es anders sein, nun bin ich stolze Besitzerin von 6 neuen Stoffen und gleichzeitig pleite für diesen MonatJ
Kumasi hat sich auf alle Fälle gelohnt und so sind wir drei Mädels gegen 12 Uhr wieder nach Hause gefahren.

Donnerstag, 11. November 2010

Die neusten Bildereindrücke

Vorm Black Star Square

eine völlig andere Welt

mein persönliches Andenken an den Guttersturz

Art Market-Accra




Accra Mall


Reggae Party



das ist nun schon das 3.Kleid;)