Nun ist es auch schon wieder ein Weilchen her, dass ich meinen letzten Blogeintrag online gestellt habe und seitdem ist so einiges passiert.
Vom 3.12-6.12 bin ich mit anderen Freiwilligen in die Volta Region, welche nördlich von Accra, nahe der Togo Grenze liegt, gefahren, um dort die Wli Wasserfälle und den höchsten Berg Ghanas zu erkunden.
Freitags in der Früh haben wir (Lena, Simon und ich) uns zuerst auf den Weg nach Accra gemacht, um von dort weiter nach Hohoe zu fahren. Leider war das Trotro nach Hohoe sehr begehrt und die Leute haben sich regelrecht um die Sitzplätze geprügelt. Also mussten wir mal wieder über eine Stunde warten, bis wir drei Plätzchen gefunden hatten. Die Fahrt war leider nicht sehr angenehm. Da wir allein 2 Stunden gebraucht haben, um aus Accra raus zu kommen und der Rest der Strecke ziemlich holprig war, sind wir erst nach etwa 10 Stunden Fahrt in Hohoe angekommen.
Dort haben wir uns für eine Nacht in einem SEHR einfachen Hotel eingemietet, denn wir wollten direkt am nächsten Morgen weiter nach Wli zu den Wasserfällen. Als wir nach ewig langer Restaurantsuche fündig geworden sind und wir uns gerade Käse überbackene Nudeln mit Hühnchen gönnten, wurde Simon plötzlich von Matthias angerufen.
Und zwei Stunden später waren wir dann nicht mehr 3 sondern 6 Obronis auf der Durchreise nach WliJ
Als wir Samstagmorgen in Wli angekommen waren, mussten wir uns zuerst um eine Unterkunft kümmern, da wir mit unserem ganzen Gepäck im Schlepptau nicht zu den Wasserfällen laufen wollten. Zu unsrer Freude hatte die von Deutschen geführte Waterfall Lodge noch ein Zimmer frei. Es ist einfach sooooo wunderschön dort.
Neben dem sauberen, großen Zimmer mit eigenem Bad (welch Luxus!) besitzt die Lodge einen richtig schönen Garten mit Panoramablick auf die Berge und den Wasserfall. Außerdem ist das deutsche Ehepaar (vor 7 Jahren nach Ghana ausgewandert) sehr gastfreundlich und durch die persönliche Atmosphäre habe ich mich richtig wohl gefühlt.
Nachdem die Rücksäcke abgestellt waren und wir ausreichend mit Wasser und Essen ausgestattet waren, ging es los zu den Wasserfällen.
Der Weg in der tropischen Hitze war zwar sehr anstrengend, doch hat auch irgendwie Spaß gemacht und als wir dann nach etwa 2 ½ Stunden Fußmarsch den Wasserfall zu Gesicht bekamen, war mir sofort klar, dass sich die Anstrengung zu 100% gelohnt hatte.
Es war traumhaft schön! Ich will gar nicht so viel von dem Erlebnis beschreiben, weil es mir schwer fällt das alles in Worte zu fassen. Schaut euch einfach die Bilder an, ich glaube das reicht ausJ
Den Abend haben wir dann mit einem super leckeren Barbecue und einer Runde Kniffel ausklingen lassen.
Sonntags stand das Erklimmen des höchsten Berges Ghanas „Afadzato“ auf dem Programm.
Bevor die Tour starten konnte, mussten wir uns zuerst ein Taxi für den ganzen Tag mieten, da man auf anderem Wege den abgelegen Berg nicht erreicht.
Nach ewigen Preisdiskussionen mit dem Taxifahrer, bei denen sich dann auch noch irgendwelche Dorfbewohner mit eingemischt haben, ging es los.
Die „Wanderung“ zu dem Berg war eher ein SEHR anstrengender Treppenaufstieg. Auch wenn ich unterwegs viel geflucht habe und am Dauerschwitzen war, so hat die Aussicht am Ende alle Anstrengung entschädigt.
Traumhaft schöne Tropenlandschaft und im Hintergrund hat man noch Trommeln gehört. Ein einmaliger Moment!
Als wir den „Abstieg“ alle heil überlebt hatten, ging es wieder zurück zur Lodge in Wli und dort wurde sich von den Anstrengungen der letzten Tage bei einem guten Buch ausgeruht.
Ich glaube dieses Wochenende steht in meiner Ghana Favoriten Liste ganz weit obenJ
Montags haben Simon, Lena und ich uns noch einen Kaffee gegönnt, der Rest der Jungs ist schon früher zurück nach Accra, da sie sich um die Visa für ihre Westafrikareise kümmern mussten. Gegen 10 Uhr haben wir uns dann auf den Weg Richtung Zwischenseminar in Accra gemacht. Doch kaum waren wir aufgebrochen, wurde uns drei klar, dass irgendetwas mit dem Kaffee nicht in Ordnung war, denn uns ging es miserabel!
Die Taxifahrt von Wli bis nach Hohoe (von dort mussten wir ein Accra Trotro nehmen) war der reinste Spießroutenlauf.
Uns allen drei war schlecht und so haben wir in Hohoe noch eine Weile Frühstückspause gemacht, bis sich unsere Kreisläufe wieder erholt hatten.
Gegen Nachmittag standen wir dann mit Sack und Pack im Ded Gästehaus in Accra, wo uns schon ein paar andere Freiwillige begrüßten.
Auf dem Zwischenseminar hat jeder sein Projekt vorgestellt, Probleme wurden angesprochen, bisher Erlebtes reflektiert und zum Abschluss haben wir alle noch eine persönliche Zielkollage für die kommenden 3 Monate gestaltet. Mir hat es sehr gut getan alle mal wieder zu sehen, mit denen ich eingereist bin. Man teilt so viele Probleme aber auch schöne Erlebnisse.
Die Zeit ist wie im Flug vergangen, da kommt man gerade erst in Accra an und schon ist wieder Freitag und ich fahre zurück nach Asikuma.
Bei der Heimfahrt habe ich noch ein paar einmalige Dinge erlebt. Oh mann, manchmal kann ich über einige Ghanaer einfach nur den Kopf schütteln und mir fallen keine Worte mehr ein.
Wir (Annette, Ko, Torben, Marie &ich) standen an der Trotro Station und warteten seit über einer Stunde (in der prallen Sonne) in einer ewig langen Schlange auf ein Trotro. Ok, es war Freitag und die Pendler wollten auch alle nach Hause, da ist es schon mal normal, wenn so viele Leute in einer Schlange stehen. Doch als dann das Trotro kam und die Tickets verkauft wurden, hat sich die Schlange plötzlich zur Hälfte aufgelöst und manche sind einfach wie die Blöden auf den Ticketschalter zugestürmt. Warum bitteschön existiert dann überhaupt erst eine Schlange:-D Völlig überflüssig, wenn sich am Ende doch alle kreuz und quer auf die Tickets stürzen.
Im Trotro hatte ich dann auch noch das Glück neben der biggest Big Mama zu sitzen, die ich je hier gesehen habe. Somit klebte ich 4 Stunden (2 Stunden Stau innerhalb Accra) an der 150 Kilo Frau und dabei sind mir sämtliche Gliedmaßen eingeschlafen.
Doch immerhin bin ich gegen 20 Uhr gut in Asikuma angekommen und habe somit insgesamt 5 Stunden für eine Fahrt gebraucht, die normalerweise nur 2 ½ beanspruchtJ
der Panoramablick der Wli Waterfall Lodge |
wie praktisch, dass es Trekkingsandalen gibt:) |
der höchste Berg Ghanas |
Liebe Mona,
AntwortenLöschenobwohl wir regelmäßig skypen, steht in Deinen Blogeinträgen immer wieder eine Information, die wir noch nicht hatten. Wir genießen es, Deine ausgiebigen Schilderungen zu verfolgen. Mach weiter so und lass es Dir gutgehen!
Mama und Papa