Mittwoch, 4. Mai 2011

Große Reise, Ferienende, letzter Term...


Die Spielgeräte

Am Kosa Beach

Eierfärben für Ostern

Osterkörbchen

Cape Three Point



Die Ruheoase-Desert Rose Lodge

letztes Abendessen-Ferienende

Beginn der Reise in Akosombo

Sonnenaufgang auf der Fähre

Ware wird abgeladen


auf dem Weg nach Tamale

Mole Nationalpark



welch Luxus!

Jeep Tour durch den Nationalpark



Western Region


Es ist nun schon über einen Monat her ist, dass ich den letzten Blogeintrag online gestellt habe und in dieser Zeit ist so einiges passiert…

Montag den 4.04 kam Jochen hier in Ghana an. Die erste Woche haben wir eigentlich komplett hier in Asikuma verbracht, da ich noch eine Woche Schule hatte und ich glaube für ihn war es zur Eingewöhnung auch ganz gut.
In dieser letzten Schulwoche haben wir mit unseren Kids noch Eier für Ostern gefärbt, Osterkörbchen gebastelt und nach ewigem hin und her stehen nun auch endlich die Spielgeräte auf dem Schulgelände.
Die gebastelten Dankeskarten sind Dank Lenas Patentante gut in Deutschland gelandet und bei dem Kuchenverkauf wurde sogar noch mehr Geld eingenommen als vorher erwartet.

Doch habe ich seitdem ich hier bin meine Meinung zu Spendengeldern grundlegend geändert. Viele Leute in den Industrieländern haben häufig die Ansicht, dass es in Afrika nichts zu essen gibt, die Menschen keine Bildung erhalten, nichts zum anziehen haben usw. Dieses Bild wird Dank der Klischee Fotos von Unicef und diverser anderer Hilfsorganisationen noch verstärkt. Ich will gar nicht bestreiten, dass es hier keine Menschen gibt die unterhalb der Armutsgrenze leben und ich kann auch nur von meinen ganz persönlichen Eindrücken speziell hier in Ghana berichten. Doch finde ich, dass durch jahrelange Spendenaktionen und falsch gelaufener Entwicklungshilfe bei einigen Menschen hier eine Art „Hand-auf-mach-Mentalität“ entstanden ist. Die Leute sehen: Aha, das Geld kommt schon irgendwoher und wir müssen noch nicht einmal etwas dafür tun. Und genau da liegt das Problem. Denn es entsteht eine Art Unmündigkeit, da die Leute davon ausgehen, dass schon irgendjemand ihre Probleme lösen wird und solange tun sie nichts. Dabei gibt es hier in Ghana genügend Reiche, die ihr eigenes Land finanziell unterstützen könnten, nur ist hier die Spendenbereitschaft (außer für die Kirche!!!) nicht sonderlich groß.
Aus diesem Grund werde ich, wenn ich wieder in Deutschland bin, regionale Projekte unterstützen sei es finanziell oder persönlich, denn dann sehe ich mit meinen eigenen Augen wie das Geld eingesetzt wird und was in dem Projekt läuft.

Nun aber zurück zu den vergangenen Wochen: Am 10.04 startete ich mit Lisa, Ko, Lena und Jochen meine große Reise. Bevor es los ging gönnten wir uns noch eine großes Bananen Pfannkuchen Frühstück, denn die kommende Woche sollte unser Frühstück nicht sehr luxuriös ausfallen. Zuerst ging es nach Akosombo am Voltastausee. Dort haben wir eine Nacht verbracht, um montags die Fährentour über den Voltastausee zu starten. Montags morgens wurden auf dem Markt noch Proviant und Strandmatten zum Schlafen eingekauft. Anschließend hies es warten, warten, warten. Wir waren bereits am frühen Vormittag an der Anlegestelle des Frachtschiffs, welches aber erst und halb 5 nachmittags los fahren sollte. Außer uns hatten noch geschätzte 25 andere Weiße die Idee mit der Schiffstour. Lag wohl an der Ferienzeit. Als dann endlich die Tore für aufs Schiff geöffnet wurden, haben Lisa und ich für uns 5 einen passablen Schlafplatz erkämpft und somit konnte die Tour losgehen. Auch wenn wir in diesen 2 Tagen weder duschen noch richtig die Toilette benutzen konnten, war die Fahrt sehr schön. Vor allem der Sonnenaufgang am ersten Morgen. Das einzige Problem war, dass wir uns etwas mit der Zeit verschätzt hatten. Wir sind davon ausgegangen, dass wir Dienstagnachmittag von der Fähre gehen, uns eine Unterkunft suchen und am nächsten Morgen die Fahrt in den Norden nach Tamale fortsetzen. Leider sind wir mittwochs mitten in der Nacht angekommen und mussten dann auf irgendwelchen Bänken im Freien schlafen. Wenigstens hatten wir dadurch die Übernachtungskosten gespart.
Mittwochs morgens mussten wir uns (ohne Scherz) mit vollem Körpereinsatz einen Platz in dem Holzboot erkämpfen, das uns ans andere Ufer bringen sollte, denn nur von dort aus ging es weiter Richtung Tamale/Norden. Und Ghanaer sind da rigoros! Es wird geboxt, geschubst was das Zeug erhält! Doch irgendwann war dann auch der letzte Obruni am anderen Ufer und so haben wir uns alle zusammengetan und ein Trotro bis nach Tamale geteilt. Für Außenstehende war das bestimmt ein lustiger Anblick: ein Trotro voll mit Obrunis.

In Tamale angekommen trennten sich unsere Wege. Nur noch Lena, Lisa, Ko, Jochen und ich machten uns auf dem Weg zum Hostel, in dem bereits Alex auf uns wartete.
Dann hieß es zuerst DUSCHEN! Denn auf dem Schiff gab es nicht wirklich die Möglichkeit zu duschen und durch die staubtrockenen Straße hatte ich überall die rote Erde hängen, als hätte man mich damit eingesprüht.
Am Abend waren wir in einem schönen Restaurant mit europäischen Speisen essen und sind danach früh ins Bett, da wir am nächsten Morgen in aller Frühe mit dem MMT(Überlandbus) zum Mole Nationalpark fahren wollten.

Nach einer kurzen Nacht (Dank unserem 30 Grad heißen Zimmer!!!) ging es Richtung Mole Nationalpark. Wir waren noch nicht einmal 5 Minuten dort, da sahen wir schon den ersten Elefanten. Da das Hotel auf einer leichten Anhöhe liegt hat man einen perfekten Blick auf den Park und ein großes Wasserloch und dort stand er…der erste RieseJ
Nachdem wir die Zimmer bezogen hatten, uns im Pool erfrischten und was gegessen hatten, ging es mit dem Jeep quer durch den Nationalpark. Das Beste war, dass man auf dem Dach sitzen konnte. Während der Jeep Tour haben wir zwar keine Elefanten gesehen, doch dafür eine einzigartige Natur und ganz viele Antilopen. Es war wunderschön!
Am nächsten Morgen ging es um 7 Uhr zu Fuß durch den Park. Puhh das war ganz schön heiß & anstrengend! Nachdem wir nach 3 ½ Stunden Fußmarsch keinen einzigen Elefanten gesehen hatten und völlig erschöpft waren breitete sich schon langsam die enttäuschte Stimmung aus.
Unser letzter Stopp war das große Wasserloch. Und dort waren sie: Drei Elefanten, die gerade mal 15 Meter von uns entfernt im Wasser planschten. Einfach einmalig und unvergesslich diese Tiere beobachten zu können!
Natürlich habe ich tausende von Fotos geschossen und wir wollten gar nicht mehr wegJ

Den Rest vom Tag haben wir komplett im hauseigenen Pool verbracht und so richtig schön gefaulenzt, denn bereits am nächsten Morgen ging es um Punkt 4 Uhr schon wieder zurück nach Tamale.

Mole Nationalpark war einfach einzigartig!

Samstagvormittag kamen wir dann wieder in Tamale an und nachdem wir nach ewig langem Suchen endlich ein passables Guesthouse gefunden hatten, ging es zum Handwerkermarkt ein paar letzte Souvenirs einkaufen. Wir gönnten uns noch ein Eis, sind ein bisschen über den Markt geschlendert und am Abend gab es Gegrilltes von der Straße.
Bevor ich es vergesse: Ich habe in Tamale richtigen Käse gegessen, der nicht einmal importiert und teuer war! Nein, original Ziegenkäse aus GhanaJ
Jochen und ich haben uns dann von den anderen 4 verabschiedet, denn die wollten weiter nach Bolgatanga reisen und für uns zwei ging es zurück nach Asikuma.

In einem Tag von Tamale zurück nach Asikuma. Das waren 12 Stunden Fahrt, kostete Nerven und war einfach nur anstrengend, doch wir haben es geschafft und das war die Hauptsache!
Sonntagabend gegen 18 Uhr waren wir dann wieder bei mir in der Wohnung.
Den Montag haben Jochen und ich uns ausgeruht und Filme geschaut. Dienstags den 19.04 fuhren wir für einen Tag nach Cape Coast und mittwochs habe ich ihm den Kokobongo Strand gezeigt.
Tja und dann war es auch schon wieder Zeit für das Kosa Beach Resort. Da es mir dort mit Mama und Papa so gut gefallen hatte, hatte ich für Jochen und mich auch ein Zimmer dort reserviert. Die letzten 4 Tage von Jochens Besuch hier in Ghana haben wir es uns einfach gut gehen lassen: Strand, Sonne und gutes EssenJ

Meine letzte Ferienwoche habe ich, wie sollte es auch anders sein, am Strand verbracht. Dienstags bin ich zusammen mit Ko zur Green Turtle Lodge an der westlichen Küste Ghanas gefahren. Dort haben wir dann zufällig noch andere Freiwillige von unserer Organisation getroffen und am späten Abend sind dann auch noch Lena und Lisa eingetroffen. Donnerstags haben wir uns Mountainbikes ausgeliehen und sind zum Cape Three Point gefahren. Das ist der südlichste Punkt Ghanas. Auch wenn die Fahrradtour wirklich sehr anstrengend war, es hatte sich gelohnt. Man hatte eine super Aussicht, denn Cape Three Point liegt auf einer Klippe.
Gegen Nachmittag kamen wir wieder zurück, checkten aus und fuhren weiter zur Desert Rose Lodge. Dort haben wir dann die letzten Tage bis Sonntag verbracht. Wir hatten zwar etwas Pech mit dem Wetter, doch es war trotzdem schön und so waren plötzlich schon 3 Wochen Ferien vorbei…

Heute haben wir den 3.05 und der erste Schultag liegt schon hinter mir. Wie auch letzten Term waren heute kaum Kinder da und es wird momentan nur die Schule geputzt und wieder hergerichtet. Diese Woche wird nicht sonderlich viel laufen.
Aus diesem Grund fahren Lena und ich morgen nach Cape Coast, um unsere Checks einzulösen und hoffentlich einen neuen Internetstick kaufen zu können, denn momentan sind wir noch völlig von der Außenwelt abgeschnitten.
Donnerstag und Freitag werden wir die Spielgeräte bunt anmalen und die Bücherei putzen. Am Wochenende steht „Ajumako Run“ an. Das ist ein Lauf, den ein Freiwilliger aus unserem Nachbarort organisiert hat und wir wollen ihn natürlich tatkräftig dabei unterstützen;)

Die Woche drauf findet mein letztes Zwischenseminar am Krokobite Strand statt und dort wird Annette Samstags auch ihren Geburtstag feiern.

Wie immer ist alles ziemlich verplant;)

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