Es ist schon wieder Donnerstag (14.10.) und ich beginne mit meinem Wochenbericht.
Gerade regnet es aus Strömen, was in unserem schönen Asikuma fast täglich vorkommt. Da laufe ich vorhin in der schwülen Hitze von der Schule nach Hause und innerhalb von ein paar Minuten fängt es so an zu Schütten, dass man das Gefühl hat unter einem Wasserfall zu stehen! Ich befinde mich eben einfach mitten im Regenwald
Während Lena vorm Regenguss verschont blieb, da sie sich gerade das erste Mal beim Frisör die Haare twisten lässt, habe ich wieder mit allen Eimern, die mir zur Verfügung standen, das Regenwasser aufgefangen.
Irgendwie freue ich mich jedes Mal, wenn es so stark regnet, weil wir dann das nervige Wasser holen auf einen oder auch zwei Tage verschieben können
Außerdem ist es nach dem Regen so schön angenehm kühl draußen. Dann mache ich am liebsten einen kleinen Spaziergang durch unser kleines Asikuma und denke mir wie schön es eigentlich ist hier zu sein.
Nun zu meinem Wochenverlauf:
Montags konnten Lena und ich zum ersten Mal das frisch gestrichene Office als Arbeitsraum benutzen, was sehr angenehm war, denn man muss nicht die ganze Zeit aufpassen, dass die Kleinen in der Nursery einem den Stift klauen und auf unseren Kunstmaterialien eifrig rumkritzeln. Ich mag die Rasselbande echt gerne, doch zum Unterricht vorbereiten ist das Office wesentlich komfortabler.
Dann waren wir zwischenzeitlich wieder in der Stadt und haben Projektgeld für Kleber, Kopien, Spitzer, Notizbücher und für die Library Holzbox ausgegeben.
Neben dem Kunstunterricht vorbereiten, sind wir gerade auch dabei die Bücherei zum Laufen zu bringen. Diie hoffentlich Anfang November eingeweiht werden kann und wir dann auch die Library Stunden (die sogar mit in den Stundenplan integriert wurden) übernehmen können.
Nach der Schule haben wir noch kurz Shelly besucht und dann konnten wir uns nicht mehr vorm Wasser fetchen verstecken. Also hieß es „Ran an die Eimer und Wasser schöpfen!“
Dienstags ist eigentlich auch nichts Besonderes passiert. In der Schule fand ein Teachers Meeting statt, bei dem Lena und ich dann mal vorgeschlagen haben, dass doch alle Lehrer das „Catch the Star“-System verwenden könnten, da es bei den Schülern echt gut funktioniert, doch sind wir dabei anscheinend nicht auf Begeisterung gestoßen. Die Lehrer haben dieses Thema gar nicht erst kommentiert und eine Stunde später, hat eine Lehrerin einem Schüler wegen irgendeiner belanglosen Sache auf die Finger mit dem Cain geschlagen.
Nach der Schule besuchten wir mal wieder den Markt. Ich habe mir meinen ersten ghanaischen Stoff gekauft und danach bin ich direkt zur Schneiderin um mir daraus ein Kleid anfertigen zu lassen (alles zusammen kostet gerade mal 7 Euro, für ein maßgeschneidertes Kleid, das muss man sich mal überlegen!).
Mittwoch war dann wieder Kochstunde mit der Ajumako Crew angesagt. Wie ich diese Mittwochabende liebe! Neben Spaghetti mit Käsesauce und als Nachtisch Zuckerrohr haben wir uns die Zeit mit Erzählen, Lachen und Reden vertrieben.
Vom Donnerstag muss ich glaube ich nicht mehr viel berichten. Freitags war dann schon wieder der letzte Schultag und wir konnten unsere Kleider von der Schneiderin abholen. Da ich mich hier absolut in die ghanaischen Stoffe verliebt habe, bin ich gleich danach noch einmal auf den Markt und habe mir 2 neue Stoffe gekauft, aus denen ich mir am Montag 2 Kleider und einen Rock schneidern lasse. Ohje, hoffentlich besitze ich nach dem Jahr noch Geld auf dem Konto, ich kann von den Stoffen momentan gar nicht genug kriegen.
Immer wenn wir durch die Straßen laufen sehe ich einen neuen Stoff an einer Ghanaerin, den ich unbedingt haben will
Wir sind dann um kurz vor halb 4 noch einmal zurück zur Schule um Madam Lisbeth zu helfen die Kleinen von der Nursery umzuziehen und abholbereit zu machen. Doch als wir an der Schule ankamen, waren alle Kinder schon weg und so haben wir den Lehrern nur noch schnell unsere Kleider gezeigt und sind dann gegangen.
Nach der Shoppingtour lud uns Shelly bei sich zu Hause noch zum Fufu essen ein. Den Abend haben wir uns dann ausgeruht bzw. ich habe Mails und diesen Blogeintrag vorgeschrieben.
Und Lena war völlig frustriert, da ihre ganzen Klamotten, Schuhe, Schmuck anfingen zu schimmeln, wegen der hohen Luftfeuchtigkeit. Komischerweise hat bei mir noch nichts angefangen zu schimmeln…
Samstags in der Früh (6:15Uhr) sind wir dann mit gepackten Strand Sachen und einem Lunchpaket für unterwegs, in Richtung Station gelaufen um ein Trotro nach Mankessim zu bekommen. Mankessim liegt von uns aus 45 Minuten entfernt und ist eine sehr hässliche Stadt, die eigentlich nur aus einem großen Markt besteht. Doch von dort aus fahren alle Trotros oder Taxis nach Accra, Takoradi, Kumasi, Cape Coast usw. Aus diesem Grund herrscht dort immer ein buntes Treiben von vielen Verkäufern und Reisenden. Wenn man im Trotro sitzt und wartet bis es voll ist, da der Driver vorher nicht losfährt, kann man sich direkt von seinem Sitzplatz aus alles Mögliche zum Essen oder zum Trinken kaufen. Ich kaufe am liebsten das Schokoladen Yoghurt Eis, oder die süßen Teigbällchen, die wie Berliner schmecken.
Von Mankessim aus haben wir dann ein Trotro nach Takoradi genommen (3 ½ Stunden Fahrt). Auf dieser Strecke durften wir 2 Mal das Trotro wechseln, da das unsere nie voll genug war und wir dann in ein volleres Trotro umsteigen mussten. Ich hoffe ihr versteht, was ich damit sagen will. Die Fahrt war dadurch ziemlich anstrengend, denn kurz vor Busua (unser Strandziel für dieses Wochenende) bricht im Trotro eine große Diskussion unter den anderen ghanaischen Fahrgästen aus. Als ich dann meinen Sitznachbarn gefragt habe, was denn los sei, erklärte er mir, dass der Trotro Fahrer zu viel Geld verlange und sie nicht einsehen, die verlangte Summe zu bezahlen, vor allem weil mehr Leute im Trotro saßen, als eigentlich reinpassen (das kommt hier jedoch immer vor!).
Der Trotro Fahrer hat sich dann irgendwie angegriffen gefühlt. Auf alle Fälle hat er auf der Hälfte der Strecke umgedreht, ist zurück gefahren und hat uns an der Station wieder raus gelassen, ohne einen Cent daran verdient zu haben. Was eine Logik…
Gegen 12 Uhr mittags sind wir dann nach allen anderen (haben uns dort mit den ganzen Cape Freiwilligen getroffen) auch im Alaska Beach Resort eingetroffen.
Den Rest vom Nachmittag waren wir nur faul in der Sonne gelegen. Außer Lena, Marten und Matthias, die haben sich noch Surfbretter ausgeliehen.
Busua scheint ein sehr bekannter Strandort bei Touris zu sein, denn es waren viele Obrunis vor Ort und es gibt sogar eine Surfschule und ein richtiges Luxus Bach Resort (180 Dollar, das DZ/Nacht).
Mir hat unser kleineres Resort echt gut gefallen. Auf einem Bild sieht man auch die Rundhütten. Außerdem liegt es direkt am Strand und wir konnten alle, dank einer zusätzlichen Matratze für umgerechnet 3 Euro in einer Rundhütte übernachten. Als Freiwilliger muss man eben immer die günstigste Variante suchen, die es gibt
Gegen Abend aßen wir dann in der 2. Heimat (ein Restaurant, in dem an den Wänden lauter Grüße von deutschen Touris/Freiwilligen etc. standen), war jedoch nichts Außergewöhnliches. Außerdem haben wir uns noch einen Fruitshake bei „Frank – The Juice Man“ gegönnt. Leider durften wir fast eine Stunde darauf warten! Aber wenn man sich an was in hier schnell gewöhnen sollte, dann ist es das Warten, egal wo wie oder was man macht
Den Rest vom Abend saßen wir alle um ein Lagerfeuer am Strand und haben erzählt, bis es dann gegen 10 (mein Biorhythmus hat sich hier völlig verschoben:6 Uhr aufstehen, 9-10 Uhr abends ins Bett gehen!) ab in die Falle ging!
Am nächsten Morgen bin ich dann als erste um 6 Uhr aufgestanden und habe am Strand super Fotos gemacht! Den Beweis dafür seht ihr ja.
Dann bin ich noch etwas am Strand entlang spaziert und habe es einfach genossen hier zu sein. Das glitzernde Wasser mit der aufgehenden Sonne und dahinter das Fischerdorf Busua, umgeben vom tropischen Regenwald, einfach eine traumhaft schöne Kulisse!
Nach und nach waren dann auch alle anderen wach und Lena und ich haben dann für uns 9 Personen bei Daniel – „The Pancake Man“, Pfannkuchen mit Schoko und Banane bestellt.
Nach dem Frühstück ging es noch einmal ins Meer, dann wurde geduscht, um gegen 10 Uhr wieder die Heimreise anzutreten.
Um 16 Uhr waren wir dann wieder in unserer Ruhe- und Wohlfühloase, oder auch Breman Asikuma genannt, angekommen. Den Rest vom Abend habe ich dann nur noch im Internet und mit Skypen verbracht.
Es war zwar ein sehr schönes Wochenende und Busua ist auch ganz nett, doch in meinen Augen genügt es bei uns hier in der Central Region an den Strand zu fahren. Denn 5 Stunden Fahrt sind doch sehr anstrengend und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass die Strände bei uns sauberer sind, als die in Busua.
Dennoch hat sich der Ausflug gelohnt und es war schön Matthias, Johannes, Steffen, Lisa, Marten, Theresa und Vicktor wieder gesehen zu haben
Nächstes Wochenende werden wir hier in Asikuma bleiben, da bei uns ein Festival stattfindet. Ein Festival hier in Ghana könnte man irgendwie mit einem Umzug vergleichen und gleichzeitig auch wieder nicht, da es völlig einzigartig ist! Die Menschen rennen singend und mit ihren Trommeln oder anderen Instrumenten durch die Straßen und verbreiten gute Laune. Das ganze Dorfleben findet dann auf der Straße statt!
Aus diesem Grund freue ich mich sehr auf das kommende Wochenende und wir werden wieder Besuch von Lisa aus Cape Coast bekommen und die Ajumako Crew schaut sich das bunte Treiben wahrscheinlich auch mit an
Hallo Töchterlein,
AntwortenLöschenich habe wieder mit großem Interesse Deinen Eintrag gelesen und über die Bilder einen tollen Eindruck von der Atmosphäre am Strand und in Breman Asikuma erhalten. Ich freue mich schon darauf, bei einem Besuch im Februar alles selbst sehen zu können.
Dein Papa
Mein liebe Papa:)
AntwortenLöschenes freut mich, dass du so fleißig meinen Blog verfolgst und ich freue mich noch viiiel mehr, wenn Mama und du mich besuchen kommt!
Liebe Grüße