Sonntag, 24. Oktober 2010

Full House-18.10-24.10


Nun ist es schon wieder Samstagvormittag und ich beginne meinen allwöchentlichen Blogeintrag. Gleich zu Beginn muss ich erwähnen, dass es gar nicht so einfach ist diesen Blog ständig zu aktualisieren, denn ich bin hier einfach dauernd beschäftigtJ
Doch da meine Lieben zu Hause so fleißig meine Berichte lesen, habe ich mich auch heute wieder aufgerafft um ein bisschen was von meinen Eindrücken hier in Ghana zu berichten.

Wo fange ich an? Am besten bei der Schulwoche, denn die verging wieder wie im Flug.
Wir waren viel in der Bücherei, haben Bücher registriert, die Library Box fertig gestellt und und und… Dann war am Freitag noch „Exam Day“ und wir haben von Klasse 3-6 kleine Klassentests in Kunst gemacht. Die Ergebnisse sind leider nicht so der Renner. Pro Klasse waren vielleicht 2-3 Kinder, die die Fragen richtig beantwortet haben. Aber na ja es ist ja nur Kunst…
Wie ich bereits schon berichtet habe, wurden wir von unserem Schulleiter darum gebeten täglich von 15:00-15:30 Uhr in der Schule aufzutauchen, um der stellvertretenden Schulleiterin in der Nusery zu helfen die Kinder umzuziehen, da das für sie alleine nicht zu bewältigen wäre. Leider sieht das Ganze jetzt so aus, dass Lena und ich die Kinder ALLEINE umziehen und sie in der Zeit mit irgendwelchen Leuten aus dem Dorf plaudert!

Generell bin ich der Ansicht, dass der Schultag für die Grundschüler viel zu lang ist. Das muss man sich mal überlegen, in Deutschland haben Grundschüler maximal bis um 13 Uhr Schule und hier müssen die Kleinen bereits um 7 anwesend sein und dürfen erst um halb 4 nach Hause!
Was jedoch positiv zu bemerken ist, ist dass die Schüler dafür zuständig sind das Schulgelände und ihre Klassensäle sauber zu halten. Dadurch achten sie in meinen Augen mehr darauf den Müll nicht einfach liegen zu lassen, sondern ihn gleich in den Mülleimer zu entsorgen.
Das könnten doch die Schulen in Deutschland auch einführen oder?
Denn an meiner alten Schule wurde der Müll, den einige Schüler ohne Acht auf den Boden fallen ließen, immer von den angestellten Putzfrauen beseitigt. So lernt man doch nie Verantwortung für seine Abfallreste zu übernehmen?!

Ich habe mir die Woche mein 2. ghanaisches Kleid schneidern lassen, welches ich nächste Woche Donnerstag abholen kann. Ich bin bereits jetzt schon sooo gespannt wie es aussehen wirdJ Ich habe es jedoch bei einer anderen Schneiderin in Auftrag geben lassen, da ich hier im Ort mehrere austesten möchte um einen guten Vergleich zu bekommen.
Oma, ein Bild mit dem neuen Kleid folgt bald, versprochen!

Außerdem wird Lilli immer größer, da sieht man sie mal eine Woche nicht und schon sieht sie doppelt so groß aus! Unsere Hunde hier sind echt zu cool! Einer von ihnen begleitet mich manchmal in die Schule, zum Postoffice, geht mit mir auf den Markt oder besucht mich in der BüchereiJ

Dienstag auf Mittwochnacht bin ich so richtig erschrocken. Ich wache Mitten in der Nacht auf und höre in unserem Haus fremde Stimmen. Als Lena dann morgens Wäsche gewaschen hat, ist aus der Tür nebenan eine fremde junge Frau gekommen. Ja und das ist unsere neue Mitbewohnerin namens Judith. Wegen ihr bin ich auch nachts erschrocken, denn in Ghana zieht man im dunkeln um. Sie ist in Shelly´s altes Zimmer gezogen und ich glaube, dass sie ganz nett ist, sie ist ziemlich jung und macht in Asikuma ihren Civil Service nach der Uni. Bisher hatten wir aber noch keine Gelegenheit sie näher kennen zu lernen, aber Lena und ich wollen sie die kommende Woche mal zum Kochen einladen!
Ich habe mich jedoch ziemlich über unseren Landlord geärgert, dass er uns nichts von dem Einzug gesagt hat. Als ich ihn darauf angesprochen habe, meinte er nur: „Sie stand einfach nachts bei uns vor der Tür mit ihren gepackten Sachen.“
Ganz bestimmt!

Da das fließende Wasser unseres Landlords momentan nicht geht, unsere Wassertonne jedoch gähnend leer war, mussten Lena und ich am Donnerstag in der Nachmittagshitze einen Haufen Wassereimer aus dem Brunnen holen.
Dabei ist mir dann auch gleich wieder etwas neues aufgefallen. Unser Brunnen steht inmitten einer kleiner „Häusersiedlung“ und mich haben ständig Männer angesprochen, ob sie mir beim Tragen helfen sollen. Das ist zwar im ersten Moment ganz nett und hilfsbereit, doch wäre ich eine ghanaische Frau, hätten sie mich nicht gefragt, ob sie mir helfen sollen.


Dann war dieses Wochenende Festival in Asikuma. Lena und ich hatten erst etwas Angst, ob es überhaupt ansatzweise so sein wird, wie das, das wir bereits in Cape Coast gesehen hatten, denn wir wollten uns vor unseren 5 Gästen (Ko, Simon, Theresa, Lisa und Steffi)ja nicht blamieren. Es war dann aber doch ein schöner Tag und wir haben die ganze Zeit im Ort verbracht (bei viel zu heißem Wetter), beim Umzug mit den ganzen Chiefs zugeschaut und an der Straße gegessen.
Nachmittags ging es dann zu Joe´s Garden (eine schöne Bar bei uns im Ort) und dort sind wir dann geblieben, bis abends gegen 9 die Live Band angefangen hat zu spielen.
Man mag es kaum glauben, aber in unserem kleinen Örtchen war richtig was los!
Es war ein echt schöner Tag!
Insgesamt haben dann 5 Leute bei uns übernachtet (eigentlich haben wir nur knappe 3 Schlafplätze), doch Simon und Ko bekamen um 12 Uhr kein Taxi mehr für nach Ajumako , also „mussten“ sie auch bei uns übernachten und wurden am nächsten Morgen von Lena mit Müsli bedient. Ich bin eigentlich eh davon überzeugt, dass uns immer nur so viele Freiwillige besuchen kommen, weil es bei uns das Müsli und Pfannkuchen mit Schoko und Banane zum Essen gibt ;) (gell Lisa)

Heute Morgen (24.10)habe ich dann eine Mail mit der Nachricht bekommen, dass Mama und Papa mich vom 20.02-5.03 besuchen kommen. Das sind zwar noch etwa 4 Monate, doch ich freue mich so sehr darüber und fange gleich heute an die Tage zu zählen! Wenn mir hier eines bewusst geworden ist, dann wie wichtig mir Familie und Freunde daheim sind und wie sehr ich sie vermisse!

Gerade fahren Simon und Ko wieder nach Hause und die Mädels (Lisa, Theresa, Steffi und Lena)  sind gerade in der Stadt unterwegs um Eier und Bananen für die Choco-Banana Pancakes einzukaufen, die wir dann danach zubereiten werden.

Den Rest vom Sonntag, werde ich mit Hausarbeit (ja das ist hier ganz schön viel, vor allem wenn man das ganze Wochenende so viel Besuch hatteJ) und mit skypen verbringen.
Vielleicht schaue ich noch kurz bei Shelly vorbei, da ich ihr versprochen hatte Orangen für sie zu pflücken.

Für nächstes Wochenende habe ich mir vorgenommen alleine hier in Asikuma zu bleiben, denn ich brauche mal etwas Ruhe und Zeit für mich. Dann werde ich den ganzen Tag einfach nur lesen, unnötig im Internet surfen und meinen Gedanken hinterher träumen.
Ich verbringe wirklich gerne und viel Zeit mit meiner kleinen Freiwilligen Familie, doch irgendwie merke ich, dass ein bisschen Zeit mal nur für mich ganz gut wäre!

die FanIce Süchtigen!

v.l.n.r: Steffi,Theresa;Lisa,Lena

ein Chief aus unserem District

abends in Joe´s Garden

und Lilli wächst und wächst!

meine süße Maus aus der Nursery

auf dem Weg zum Festival bei uns in Asikuma. Ko, ich, Theresa& Steffi

der "Ober Chief"

ok ich muss noch viel üben, bis das mit dem Tragen richtig klappt;)

Montag, 18. Oktober 2010

v.l.n.r: Theresa,Lena Lisa und hinten dran Marten, Johannes und Steffen

Familie Krebs am Abend in der "2.Heimat"

am Strand von Busua

Elmina 

morgens um kurz nach 6 in Breman Asikuma:)

Daniella&ich

Stage1 und ihre Drachenfingerpuppen

Alaska Beach Resort in Busua

Sonnenaufgang 

zu schön!

Lisa und ihr neuer Freund


das übliche alltägliche Leid: Handwäsche!

DAS Klo;)

addicted to ghanaian cloth! 10.10-17.10

Es ist schon wieder Donnerstag (14.10.) und ich beginne mit meinem Wochenbericht.
Gerade regnet es aus Strömen, was in unserem schönen Asikuma fast täglich vorkommt. Da laufe ich vorhin in der schwülen Hitze von der Schule nach Hause und innerhalb von ein paar Minuten fängt es so an zu Schütten, dass man das Gefühl hat unter einem Wasserfall zu stehen! Ich befinde mich eben einfach mitten im Regenwald
Während Lena vorm Regenguss verschont blieb, da sie sich gerade das erste Mal beim Frisör die Haare twisten lässt, habe ich wieder mit allen Eimern, die mir zur Verfügung standen, das Regenwasser aufgefangen.
Irgendwie freue ich mich jedes Mal, wenn es so stark regnet, weil wir dann das nervige Wasser holen auf einen oder auch zwei Tage verschieben können
Außerdem ist es nach dem Regen so schön angenehm kühl draußen. Dann mache ich am liebsten einen kleinen Spaziergang durch unser kleines Asikuma und denke mir wie schön es eigentlich ist hier zu sein.

Nun zu meinem Wochenverlauf:
Montags konnten Lena und ich zum ersten Mal das frisch gestrichene Office als Arbeitsraum benutzen, was sehr angenehm war, denn man muss nicht die ganze Zeit aufpassen, dass die Kleinen in der Nursery einem den Stift klauen und auf unseren Kunstmaterialien eifrig rumkritzeln. Ich mag die Rasselbande echt gerne, doch zum Unterricht vorbereiten ist das Office wesentlich komfortabler.
Dann waren wir zwischenzeitlich wieder in der Stadt und haben Projektgeld für Kleber, Kopien, Spitzer, Notizbücher und für die Library Holzbox ausgegeben.
Neben dem Kunstunterricht vorbereiten, sind wir gerade auch dabei die Bücherei zum Laufen zu bringen. Diie hoffentlich Anfang November eingeweiht werden kann und wir dann auch die Library Stunden (die sogar mit in den Stundenplan integriert wurden) übernehmen können.
Nach der Schule haben wir noch kurz Shelly besucht und dann konnten wir uns nicht mehr vorm Wasser fetchen verstecken. Also hieß es „Ran an die Eimer und Wasser schöpfen!“

Dienstags ist eigentlich auch nichts Besonderes passiert. In der Schule fand ein Teachers Meeting statt, bei dem Lena und ich dann mal vorgeschlagen haben, dass doch alle Lehrer das „Catch the Star“-System verwenden könnten, da es bei den Schülern echt gut funktioniert, doch sind wir dabei anscheinend nicht auf Begeisterung gestoßen. Die Lehrer haben dieses Thema gar nicht erst kommentiert und eine Stunde später, hat eine Lehrerin einem Schüler wegen irgendeiner belanglosen Sache auf die Finger mit dem Cain geschlagen.
Nach der Schule besuchten wir mal wieder den Markt. Ich habe mir meinen ersten ghanaischen Stoff gekauft und danach bin ich direkt zur Schneiderin um mir daraus ein Kleid anfertigen zu lassen (alles zusammen kostet gerade mal 7 Euro, für ein maßgeschneidertes Kleid, das muss man sich mal überlegen!).

Mittwoch war dann wieder Kochstunde mit der Ajumako Crew angesagt. Wie ich diese Mittwochabende liebe! Neben Spaghetti mit Käsesauce und als Nachtisch Zuckerrohr haben wir uns die Zeit mit Erzählen, Lachen und Reden vertrieben.

Vom Donnerstag muss ich glaube ich nicht mehr viel berichten. Freitags war dann schon wieder der letzte Schultag und wir konnten unsere Kleider von der Schneiderin abholen. Da ich mich hier absolut in die ghanaischen Stoffe verliebt habe, bin ich gleich danach noch einmal auf den Markt und habe mir 2 neue Stoffe gekauft, aus denen ich mir am Montag 2 Kleider und einen Rock schneidern lasse. Ohje, hoffentlich besitze ich nach dem Jahr noch Geld auf dem Konto, ich kann von den Stoffen momentan gar nicht genug kriegen.
Immer wenn wir durch die Straßen laufen sehe ich einen neuen Stoff an einer Ghanaerin, den ich unbedingt haben will

Wir sind dann um kurz vor halb 4 noch einmal zurück zur Schule um Madam Lisbeth zu helfen die Kleinen von der Nursery umzuziehen und abholbereit zu machen. Doch als wir an der Schule ankamen, waren alle Kinder schon weg und so haben wir den Lehrern nur noch schnell unsere Kleider gezeigt und sind dann gegangen.

Nach der Shoppingtour lud uns Shelly bei sich zu Hause noch zum Fufu essen ein. Den Abend haben wir uns dann ausgeruht bzw. ich habe Mails und diesen Blogeintrag vorgeschrieben.
Und Lena war völlig frustriert, da ihre ganzen Klamotten, Schuhe, Schmuck anfingen zu schimmeln, wegen der hohen Luftfeuchtigkeit. Komischerweise hat bei mir noch nichts angefangen zu schimmeln…

Samstags in der Früh (6:15Uhr) sind wir dann mit gepackten Strand Sachen und einem Lunchpaket für unterwegs, in Richtung Station gelaufen um ein Trotro nach Mankessim zu bekommen. Mankessim liegt von uns aus 45 Minuten entfernt und ist eine sehr hässliche Stadt, die eigentlich nur aus einem großen Markt besteht. Doch von dort aus fahren alle Trotros oder Taxis nach Accra, Takoradi, Kumasi, Cape Coast usw. Aus diesem Grund herrscht dort immer ein buntes Treiben von vielen Verkäufern und Reisenden. Wenn man im Trotro sitzt und wartet bis es voll ist, da der Driver vorher nicht losfährt, kann man sich direkt von seinem Sitzplatz aus alles Mögliche zum Essen oder zum Trinken kaufen. Ich kaufe am liebsten das Schokoladen Yoghurt Eis, oder die süßen Teigbällchen, die wie Berliner schmecken.
Von Mankessim aus haben wir dann ein Trotro nach Takoradi genommen (3 ½ Stunden Fahrt). Auf dieser Strecke durften wir 2 Mal das Trotro wechseln, da das unsere nie voll genug war und wir dann in ein volleres Trotro umsteigen mussten. Ich hoffe ihr versteht, was ich damit sagen will. Die Fahrt war dadurch ziemlich anstrengend, denn kurz vor Busua (unser Strandziel für dieses Wochenende) bricht im Trotro eine große Diskussion unter den anderen ghanaischen Fahrgästen aus. Als ich dann meinen Sitznachbarn gefragt habe, was denn los sei, erklärte er mir, dass der Trotro Fahrer zu viel Geld verlange und sie nicht einsehen, die verlangte Summe zu bezahlen, vor allem weil mehr Leute im Trotro saßen, als eigentlich reinpassen (das kommt hier jedoch immer vor!).
Der Trotro Fahrer hat sich dann irgendwie angegriffen gefühlt. Auf alle Fälle hat er auf der Hälfte der Strecke umgedreht, ist zurück gefahren und hat uns an der Station wieder raus gelassen, ohne einen Cent daran verdient zu haben. Was eine Logik…

Gegen 12 Uhr mittags sind wir dann nach allen anderen (haben uns dort mit den ganzen Cape Freiwilligen getroffen) auch im Alaska Beach Resort eingetroffen.
Den Rest vom Nachmittag waren wir nur faul in der Sonne gelegen. Außer Lena, Marten und Matthias, die haben sich noch Surfbretter ausgeliehen.
Busua scheint ein sehr bekannter Strandort bei Touris zu sein, denn es waren viele Obrunis vor Ort und es gibt sogar eine Surfschule und ein richtiges Luxus Bach Resort (180 Dollar, das DZ/Nacht).
Mir hat unser kleineres Resort echt gut gefallen. Auf einem Bild sieht man auch die Rundhütten. Außerdem liegt es direkt am Strand und wir konnten alle, dank einer zusätzlichen Matratze für umgerechnet 3 Euro in einer Rundhütte übernachten. Als Freiwilliger muss man eben immer die günstigste Variante suchen, die es gibt
Gegen Abend aßen wir dann in der 2. Heimat (ein Restaurant, in dem an den Wänden lauter Grüße von deutschen Touris/Freiwilligen etc. standen), war jedoch nichts Außergewöhnliches. Außerdem haben wir uns noch einen Fruitshake bei „Frank – The Juice Man“ gegönnt. Leider durften wir fast eine Stunde darauf warten! Aber wenn man sich an was in hier schnell gewöhnen sollte, dann ist es das Warten, egal wo wie oder was man macht
Den Rest vom Abend saßen wir alle um ein Lagerfeuer am Strand und haben erzählt, bis es dann gegen 10 (mein Biorhythmus hat sich hier völlig verschoben:6 Uhr aufstehen, 9-10 Uhr abends ins Bett gehen!) ab in die Falle ging!

Am nächsten Morgen bin ich dann als erste um 6 Uhr aufgestanden und habe am Strand super Fotos gemacht! Den Beweis dafür seht ihr ja.
Dann bin ich noch etwas am Strand entlang spaziert und habe es einfach genossen hier zu sein. Das glitzernde Wasser mit der aufgehenden Sonne und dahinter das Fischerdorf Busua, umgeben vom tropischen Regenwald, einfach eine traumhaft schöne Kulisse!
Nach und nach waren dann auch alle anderen wach und Lena und ich haben dann für uns 9 Personen bei Daniel – „The Pancake Man“, Pfannkuchen mit Schoko und Banane bestellt.
Nach dem Frühstück ging es noch einmal ins Meer, dann wurde geduscht, um gegen 10 Uhr wieder die Heimreise anzutreten.

Um 16 Uhr waren wir dann wieder in unserer Ruhe- und Wohlfühloase, oder auch Breman Asikuma genannt, angekommen. Den Rest vom Abend habe ich dann nur noch im Internet und mit Skypen verbracht.
Es war zwar ein sehr schönes Wochenende und Busua ist auch ganz nett, doch in meinen Augen genügt es bei uns hier in der Central Region an den Strand zu fahren. Denn 5 Stunden Fahrt sind doch sehr anstrengend und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass die Strände bei uns sauberer sind, als die in Busua.
Dennoch hat sich der Ausflug gelohnt und es war schön Matthias, Johannes, Steffen, Lisa, Marten, Theresa und Vicktor wieder gesehen zu haben
Nächstes Wochenende werden wir hier in Asikuma bleiben, da bei uns ein Festival stattfindet. Ein Festival hier in Ghana könnte man irgendwie mit einem Umzug vergleichen und gleichzeitig auch wieder nicht, da es völlig einzigartig ist! Die Menschen rennen singend und mit ihren Trommeln oder anderen Instrumenten durch die Straßen und verbreiten gute Laune. Das ganze Dorfleben findet dann auf der Straße statt!
Aus diesem Grund freue ich mich sehr auf das kommende Wochenende und wir werden wieder Besuch von Lisa aus Cape Coast bekommen und die Ajumako Crew schaut sich das bunte Treiben wahrscheinlich auch mit an

Samstag, 9. Oktober 2010

Der etwas andere Blogeintrag

Wenn ich an Ghana denke, kommen mir diese Dinge in den Sinn:

- Trotro
- Yam
- Fufu
- Breman Asikuma
- Bananenstauden
- täglich wasserfallähnliche Regengüsse
- schwüle Hitze
- die wunderschönen Stoffe
- „Share Taxi ?!-No Dropping!“
- Teabread
- Groundnutpaste
- Unser weltbestes Müsli
- Unsere Ghanaplaylist: Jack Johnson, Tracy Chapman, Jamaram, Patrice, Paolo
Nutini, The XX & Juli
- Ameisen
- Meer und Strand
- Die Hilfsbereitschaft und Herzlichkeit der Menschen
- Unsere allerliebste Shirley
- Pepper
- Wurstspieße
- Der Geruch von dem Fisch hier
- Die alten Marktfrauen
- Generell die fleißigen Frauen, die ihre mindestens 20kg schweren Waren auf
dem Kopf transportieren
- Unsere Kids von der Happy Child School
- Destiny, die mich bis zu Schule und durch die Stadt begleitet und natürlich
Lilli, die zwei tollsten Hunde der Welt
- Das Wort Obruni
- FanIce
- Wasser aus Plastikbeuteln, vor allem wenn die Verkäufer an den Trotro
Stationen schreien: „Peeeerwater!!!“
- Der tägliche Besuch der Postoffice
- Malaria-Krankenhaus
- Streichen (unsere absolute Lieblings-& Hauptbeschäftigung hier in Ghana)
- Die allabendlichen Krötenkonzerte
- Unsere sympathische Bananenfrau
- Erdnüsse&Teigbällchen
- Kutumbre Blätter
- Viel Geduld
- Improvisation (da darf man auch schon mal im Kofferraum des Taxis mitfahren)
- God bless you/ Nyame n´adom oder eben einfach der starke Glaube der
Menschen hier
- Mango Tree
- Schlaglöcher
- Eimerdusche
- Die vielen Frisörläden hier, bei denen man sich die tollste Frisuren machen
lassen kann
- Funuerals
- Kochen mit der Ajumako Crew
- Fliegen
- Der Geruch von frittierten Plantain, Fisch & Nüssen
- Dass man hier seine linke Hand so gut wie nie benutzen darf (für mich als
Linkshänder anfänglich etwas schwierig, doch mittlerweile klappt es ganz
gut)
- Dass hier das Erscheinungsbild sehr wichtig ist! Alles wird gebügelt und
man läuft nicht freizügig durch die Gegend.
- Die großen Eidechsen
- „Good morning, good afternoon, good evening – How are you?“
- Markttage
- Chop Bars & Drinking Spots mit immer viiiiiel zu lauter Musik, sodass man
sich kaum unterhalten kann
- Tangotanzende Mäuse auf dem Dach
- Spinnen & Holzwürmer
- Fehlende Tachoanzeige im Taxi
- Orangen
- Tausend verschiedene Sprachen
- Die 7 Tagesnamen (ich bin donnerstags geboren, also ist meine Name Ya)

Mein ghanaischer Alltagstrott -02.10.-9.10.




Ob ihr mir es glaubt oder nicht, so langsam stellt sich auch bei mir hier der Alltag ein. Auch wenn ich täglich an zu Hause denke und mir es immer noch so unvorstellbar vorkommt ein Jahr hier zu leben, fange ich an mich mit allem zu arrangieren.
Man glaubt es kaum, aber die Zeit geht irgendwie schnell rum, da hat die Woche gerade erst begonnen und ist morgen schon wieder zu EndeJ
Außerdem haben Lena und ich heute herausgefunden, dass es (nur) noch 9 Wochen bis zu den Weihnachtsferien sind und dann noch mal 8 Wochen bis mich Mama und Papa besuchen kommen! YEAH!!!


Nach dem schönen Strandwochenende und den etwas stressigeren Besorgungen in Cape, haben Lena und ich uns einen gemütlichen Sonntag in Asikuma gegönnt. Ok, in der Früh mussten wir leider dringend Wäsche waschen, aber den Rest vom Tag haben wir gelesen, gekocht und mussten noch nicht mal mehr Wasser holen, da es gegen Abend aus Strömen geregnet hat und wir Füchse dann einfach unsere Tonne mit Regenwasser gefüllt habenJ
Mit dem Regen kam dann auch wieder der Stromausfall und wir haben dann bei Kerzenlicht zu Abend gegessen- es gibt doch echt schlimmeres als sein Wochenende bei Kerzenlicht und einem guten Buch ausklingen zu lassen!

Montags ist dann etwas völlig unglaubliches passiert: Es ist doch tatsächlich unsere Post angekommen und wir haben schon gedacht, dass unsere Postbox nicht mehr existiert oder so:-
D Ich bedanke mich hiermit bei Oma für die Lachgummis, Gummibärchen, Erdnüsse und die liebe Karte; bei Mama für die Bücher und meine etwas verspätete Geburtstagskarte und bei Opa für den Brief! Das ist mein Highlight der kompletten Woche! Ich hab sogar extra Beweisfotos geknipst.

Tja und eigentlich waren wir auch noch mit dem Proprietor unserer Schule für ein meeting verabredet, doch er hat sich leider nicht blicken lassen.
Nach der Schule so gegen 14 Uhr haben wir dann noch Shirley und ihrer White Lady einen Besuch abgestattet. Am Abend haben Lena und ich uns noch was Schönes gekocht und dabei Musik gehört. Nach dem Jahr kann ich glaube ich alle Lieder von Jack Johnsson, Jamaram, Patrice, The XX und Tracy Chapman in und auswendig! Das ist nämlich unsere absolute Lieblingsplaylist;)
Wobei die ghanaischen Hits auch ziemlich Ohrwurm verdächtig sind!

Dienstags haben wir vormittags das Office fertig gestrichen und einen Teppich für den Boden gekauft. Als wir dann unserer stellvertretenden Schulleiterin den Raum gezeigt haben, schien sie eher weniger überzeugt und kommentierte nur, dass es doch viel besser wäre, wenn wir mit einer anderen Farbe noch einmal drüber streichen könnten.
Oh man, die ist echt so komisch! Wir haben zwei Wochen damit verbracht diesen völlig vermüllten und verdreckten Raum auszumisten und zu renovieren und das einzige was ihr dazu einfällt ist, dass ihr die Farbe nicht gefällt! Ein kleines Dankeschön, dass wir die Farbe und den Teppich von unserem Projektgeld gekauft haben ist dabei nicht gefallen. Mich ärgert das total, dass sie alles was wir machen als selbstverständlich sieht.
Achja und wegen dem früher nach Hause gehen hat sie sich auch schon wieder bei uns beschwert. Ich glaube, dass ich in meinem letzten Blogeintrag erwähnt hatte, dass wir mit unseren beiden Mentorinnen abgesprochen haben, dass es völlig ausreichend ist von 7:15-14:00 Uhr in der Schule zu bleiben und nicht bis 15:30.
Das haben wir dann der stellvertretenden Schulleiterin erklärt, aber ich glaube sie hat uns auch nicht so richtig verstanden, sie spricht nicht so gutes Englisch. Auf alle Fälle meinte sie dienstags zu uns, dass wir doch bitte immer bis zum Schluss in der Schule bleiben sollen und dass es nicht gut aussieht, wenn wir zwei die Schule früher verlassen.
Nach dem Kommentar lag unsere Stimmung zwar ziemlich am Tiefpunkt, doch wir sind dann trotzdem noch nach Agona Swedru gefahren um unsere Post abzuschicken, Briefmarken zu kaufen, unser Problem mit dem Internetstick zu klären und um bei Malcom (dem einzigen Supermarkt bei uns in „nächster“ Nähe ) einzukaufen. Zum ersten Mal haben wir wirklich ALLES bekommen was wir wollten und haben dazu noch jede Menge Obrunis von anderen Organisationen getroffen. Auch wenn die Fahrt nach Swedru dank der eingestürzten Brücke und den vielen Schlaglöchern etwas abenteuerlich war, haben Lena und ich beschlossen öfters hinzufahren, da die Stadt einen schönen Markt zum Stoffe kaufen hat und man eine größere Auswahl an Lebensmitteln hat!
Gegen 18 Uhr waren wir dann wieder in Asikuma, haben uns noch 2 Wurstspieße gegönnt, danach besuchten wir noch kurz Shirley und sind dann auch schon wieder tot ins Bett gefallen!

Mittwochs fand dann unser 2 wöchentliches Treffen mit dem Proprietor unserer Schule statt. Bei dem Gespräch ist mir aufgefallen, dass er irgendwie ein sehr sprunghafter Mensch ist. Denn er will nach nur 4 Wochen Schule den Stundenplan wieder ändern (wir haben uns die Arbeit mit den Stundenplanplakaten somit umsonst gemachtL), dann ist ihm die Bücherei auf einmal doch wichtig und er will, dass wir sie so schnell wie möglich eröffnen. Dann wird das Office doch nicht zum Lehrerzimmer, da er Angst hat, dass Sachen geklaut werden könnten. Irgendwie hatte ich auch das Gefühl, dass ihm die Sache mit 14 Uhr nach Hause gehen nicht gepasst hat, denn wir haben ihn während des Gesprächs zweimal darauf angesprochen und er ist der Frage immer ausgewichen.
Da uns unsere Mentorinnen dafür jedoch grünes Licht gegeben haben, mache ich mir darüber keine Gedanken mehr.
Am späten Nachmittag sind wir mal wieder zu Ko, Annette, Torben und Marie nach Ajumako zum Kochen gefahren und es war wie jede Woche super schön & natürlich sehr leckerJ

Donnerstags ist irgendwie nichts Aufregendes passiert. Wir waren in der Schule und waren danach irgendwie so k. O, dass wir uns nur noch ausgeruht haben. Leider hat sich Lena eine Erkältung eingefangen.

Freitags bin ich dann allein in die Schule, da es Lena nicht besser ging. In meiner Pause habe ich mich dann in Begleitung einer der Hunde unseres Landlords (der ist mit mir echt durch die ganze Stadt bis nach Hause gefolgt und manchmal begleitet er uns auch bis zur Schule) auf den Weg zum Postoffice und auf den Markt zum Essen einkaufen gemacht.
Und tatsächlich war schon wieder Post für mich in der BoxJ Jochen hat mir einen USB Stick + Brief geschickt mit 54 Ordnern. Jede Woche darf ich einen neuen Ordner öffnen, in dem dann immer eine kleine Überraschung auf mich wartet. Das war wieder das Highlight des Tages!
Nach der Schule haben Lena und ich dann Yambratlinge zubereitet (wie Kartoffelröstis nur mit ghanaischen Lebensmitteln). Die waren zwar nicht schlecht, doch für den Aufwand von 2 Stunden haben sie sich nicht gelohnt!
Der geplante Besuch des Kakum Nationalparks wird wohl auch eher flach fallen. Wobei ich das nicht schlimm finde, denn wir sind ein Jahr hier und werden noch sooo viele Möglichkeiten haben dort hin zu fahrenJ

Heute (Samstag 9.10) wollte ich erst mit der Ajumako Crew an den Strand, doch ich bleibe nun doch lieber hier in Asikuma und nutze meine freie Zeit zum Lesen. Außerdem finde ich es auch blöd Lena alleine hier zu lassen. Nachmittags werden wir Shirley besuchen gehen, dann vielleicht noch durch Asikuma schlendern und heute Abend schaue ich das Dschungelbuch, das Jochens Überraschung der 2. Ghana Woche war.
Langweilig wird es mir hier auf alle Fälle nieJ


Samstag, 2. Oktober 2010

Bilder sagen einfach mehr als Worte!

Simon&Lisa zu Besuch und die Hall war noch nicht gestrichen!

unsere Werk:)

die perfekte neue Hall:)

Breman Asikuma

die kleine Daniella

Funeral

in Takoradi


Johannes&ich

unser 1. Projekt in der Schule: Ein Lehrerzimmer einrichten!

Streichaktion!

...und Simon lernt wie wir das Wasser hier tragen;)


Monas Reich

mein Reich



Kocobongo Beach Resort....lecker Fruitshake!


die Hängemattennacht!

ach wie ist das schön hier zu sein:)

Welcome to Ghana- And say hello to Malaria! 27.09- 01.10

Oh man wir sind noch nicht mal einen Monat hier und ich hab schon das erste Mal Malaria -super!
Alles fing mit einer leichten Erkältung etwa eine Woche vorher an. Da ich mich jedoch nicht weiter schlecht fühlte, bin ich nicht ins Krankenhaus gegangen. Doch am Montagabend ging es dann mit Gliederschmerzen los und nachts habe ich wegen Schüttelfrost, Kopfschmerzen und Magenkrämpfen kaum schlafen können. Wir sind dann direkt dienstags in der Früh in das Krankenhaus von Asikuma (ein super Krankenhaus im Vergleich zu dem von Cape Coast) und haben einen Labortest machen lassen. Der hat dann leider die Malaria bestätigt, jedoch nur 1+, was bedeutet, dass es noch die Anfangsstufe von Malaria ist und gut behandelbar ist. Nach 3 Stunden und mit einer ganzen Tüte voll Medikamenten sind wir dann wieder nach Hause und den Rest vom Tag habe ich dann eigentlich nur geschlafen.
Als ich dann mittwochs morgens gegen halb 6 in die Hall ging, um mir etwas zum trinken zu holen, wartete Lena schon auf mich und sagte mir, dass sie nun auch ins Krankenhaus müsse, da sie nachts Fieber und Schüttelfrost bekommen hatte.

Wir werden hier echt von nichts verschont, das war dann der dritte Krankenhausbesuch innerhalb eines Monats!
Nach 5 Stunden warten hat sich dann Gott sei Dank herausgestellt, dass es keine Malaria sondern einfach eine Reaktion auf den Stress in letzter Zeit war.
Ich war zwar von dem Krankenhausbesuch wieder total geschafft, doch ich merkte, dass die Medikamente bereits wirkten und so genoss ich einfach mal die „schulfreie Zeit“ zum Lesen
Lena ging es auch wieder viel besser und sie hatte vor donnerstags wieder in die Schule zu gehen.
Nachmittags besuchten uns dann Maria (unsere deutsche Mentorin aus Accra und Gifty unsere ghanaische Mentorin aus Cape Coast) um sich nach uns zu erkundigen. Dabei erfuhren wir dann gleich, dass es noch weitere Kranke gab. Eine hat es auch mit Malaria erwischt, ein anderer hatte bereits Typhus (obwohl er erst 2 Wochen in Ghana ist) und Simon war auch wegen Fieber usw. im Krankenhaus, war aber wie bei Lena Gott sei Dank kein Malaria!
Wir haben den beiden dann von unseren ersten Eindrücken im Projekt erzählt und ein paar Bitten an Maria gestellt.
Einmal, dass ich am 15.08 nach Hause fliege, sodass ich zu Mamas Geburtstag daheim bin ( das klappt vielleicht sogar ) und dass es super wäre, wenn wir unsere Nachfolger noch kennen lernen, um sie hier in alles einzuführen. Denn mir hat es unglaublich viel gebracht, dass wir Larissa und Hannah hier noch gesehen haben. Anders wäre ich mir völlig verloren vorgekommen!
Außerdem hat uns Maria gesagt, dass wir vom 6.12-10.12 Zwischenseminar in Accra haben. Hoffentlich findet das im DED-Gästehaus statt, dann könnte ich endlich mal wieder unter fließendem Wasser duschen
Damit möchte ich nicht sagen, dass die Eimerdusche total furchtbar ist, es ist nur nervig und anstrengend fast jeden zweiten Tag Wasser holen zu müssen.

Gifty hat uns auch unser Projektgeld & das Essensgeld für Oktober mitgebracht. Da von dem Essensgeld von September aber noch einiges übrig ist, lassen uns Lena und ich wahrscheinlich kommende Woche uns unser erstes Kleid aus ghanaischem Stoff schneidern!


Die Hitze macht mir gerade leider nochh viel mehr zu schaffen, ich könnte mich alle 5 Minuten unter die Dusche stellen oder mich gar nicht mehr vom Ventilator wegbewegen und alles ist sooo wahnsinnig anstrengend^^
Aber ich bin mir eigentlich sicher, dass man sich da nach etwa 3 Monaten dran gewöhnt hat!

Donnerstags ist dann doch noch die Ajumako Crew vorbeigekommen und wir haben sie auf ne Cola und Fufu eingeladen. Freitags vormittags habe ich mich dann nochma ausgeruht und nachmittags, nachdem Lena in der Schule fertig war, sind wir zum Kocobongo Beach Resort gefahren und haben uns dort mit den anderen (Simon,Lisa,Ko, Torben, Annette, Viktor und Jakob sowie noch ein paar ghanaischen Freunden und Kathrin) getroffen um direkt am Strand in Hängematten zu übernachten. Das war einfach soooo schön und wir haben sofort beschlossen, das bald zu wiederholen:) Doch nächstes Wochenende steht ersteinmal der Kakum Nationalpark auf dem Programm mit einer Übernachtung im Dschungelbaumhaus, damit wir hoffentlich Waldelefanten sehen!!!

Nach einem ausgiebigen Frühstück (Pancakes und frischem Ananasbananenjuice) auf der Strandterrasse und einem letzten Besuch im Meer, sind Lena und ich nach Cape gefahren, um uns einen Internetstick zu kaufen, ins Internetcafé zu gehen und noch Sachen wir Marmelade einzukaufen. Wenn wir damit fertig sind, geht es wieder nach Asikuma und wir machen uns einen gemütlichen DVD Abend!

Liebe Grüße nach Hause und ihr braucht euch keine Sorgen zu machen, mir geht´s wieder total gut und ich bin fit wie ein Turnschuh:)

Die erste und letzte Beerdigung in Ghana! 17.09.-26.09.



Zuerst möchte ich mich bei euch entschuldigen, dass ich erst jetzt wieder meinen Blog aktualisiere, doch wie die meisten von euch wissen, habe ich hier in unserem kleinen Asikuma noch keinen Internetzugang und es ist bereits schon wieder zwei Wochen her, dass ich in Cape im Internetcafé war. Doch ab der nächsten Woche bin ich (hoffentlich) stolze Besitzerin eines USB-Internetsticks und werde dadurch auch öfters mal online sein, um dann auch endlich die vielen lieben Mails zu beantworten, die ich bekommen habe. Momentan beschränkt sich mein Kontakt mit der Außenwelt aufs Briefeschreiben, wobei ich das mittlerweile fast schon bevorzuge, da ein Brief viel persönlicher ist und mehr aussagt als tausende von Mails. Das einzige Problem dabei ist, dass Lena und ich die Öffnungszeiten unserer Post Office noch nicht austüfteln konnten. Wir statten dieser nämlich zweimal täglich einen Besuch ab und immer wenn wir kommen ist sie geschlossen- Welcome to GhanaJ
Aber wir bleiben optimistisch und versuchen es von Tag zu Tag erneut, irgendwann muss sie ja mal ihre Türen öffnen!

Was gibt’s sonst noch neues: Freitags bevor wir nach Cape gefahren sind ist noch etwas ziemlich ärgerliches passiert. Es wurde ein „teachers meeting“ einberufen, da irgendein Education Council Typ (ich blicke bei den ganzen Ämtern hier nicht mehr durch) zu Besuch kam. Jeder Lehrer hatte dann die Gelegenheit seine Sorgen, Probleme und Bitten loszuwerden. Eine Lehrerin beschwerte sich, dass es überflüssig sei Computerunterricht zu geben, da die Schule keine Computer besitzt. Daraufhin hat mich dieser „Typ“ angesprochen, dass es in Deutschland doch NGO´s und Firmen gäbe, die Schulen mit Computern ausstatten und in wie weit ich darüber informiert sei, wollte er von mir wissen. Als ich ihm bestätigte, dass solche Spenden existieren und ich weiß, dass die Firma meines Vaters alle paar Jahre Computer an Schulen (in Deutschland) spendet, war sein Kommentar ungefähr so: „ Gott segne euch, ruft noch heute Abend eure Eltern an, fordert sie zum Spenden auf und besorgt uns Computer, ach ja und einen Schulbus brauchen wir auch noch!“ Ich war so entsetzt, dass ich das alles gar nicht mehr kommentieren konnte, ich war einfach nur geschockt. In diesem Moment wurde mir irgendwie bewusst, dass es hier (, wie es eigentlich bei weltwärts vorgesehen ist) nicht um den interkulturellen Austausch geht, sondern einzig und allein um die Kohle. Manche Menschen hier haben ein so unglaublich utopisches Denken von Europa. Ich habe den Eindruck, dass diese wirklich davon überzeugt sind, dass bei uns das Geld auf der Straße liegt.
Dank diesem meeting sind wir dann am Abend auch viel zu spät in Cape angekommen und  haben es nur noch ins Internetcafé geschafft, alle anderen Erledigungen mussten wir verschieben. Aber immerhin hatten wir dann noch einen schönen Abend mit den anderen Freiwilligen in unserer Lieblingsbar mit Blick über Cape und aufs Meer. Für die Nacht gewährten uns Johannes und Matthias Asyl in ihrer Wohnung in Moree. Am nächsten Morgen hieß es dann um 5 aufstehen, damit wir noch gemütlich auf der schönen Dachterrasse mit Blick aufs Meer frühstücken konnten. Danach machten wir uns auf den Weg nach Takoradi (1 ½ Stunden Fahrt) zur Beerdigung des Vaters unserer ghanaischen Mentorin. Dieser Trip war im Nachhinein eher schlecht als recht! Wir haben im Prinzip nichts anderes getan als 5 Stunden vor der Kirche auf Stühlen zu warten, bis die Zeremonie beendet war. Und während dieser Trauerfeier hatten wir alle das Gefühl, dass es gar nicht um den Verstorbenen ging, sondern dass die Prediger möglichst viel Geld für die Kirche einsammeln. Da wurden dann Aufforderungen in den Raum geworfen wie: „Wer gibt 10 Cedi?? Hey wer gibt 10 Cedi?“
Generell ist mir aufgefallen, dass egal wie arm ein Dorf ist, es besitzt immer eine pompöse Kirche. Oder allein schon dass 1000 Leute zur Beerdigung eingeladen waren ist doch irgendwie verrückt??!! Und alle waren danach noch zum Essen und Trinken eingeladen! Was das gekostet haben muss…eigentlich eine richtige Verschwendung…

Nach der Beerdigung haben wir uns in Takoradi ein günstiges Hostel gesucht, waren in einem Restaurant viel zu überteuert essen und sind früh ins Bett, da wir uns am nächsten Morgen um 5 Uhr auf den Weg zum Affenhügel machen wollten.
Als wir diesen besagten Hügel dann am nächsten Tag erreicht hatten, wurde mir gleich bewusst, dass sich das frühe Aufstehen wieder einmal nicht gelohnt hatte, es war nämlich weit und breit KEIN Affe zu sehen!
Also sind wir völlig übermüdet wieder zurück nach Asikuma gefahren und haben uns den Rest vom Sonntag nur ausgeruht.

Montags waren wir dann das 1. Mal richtig produktiv in der SchuleJ Wir haben nämlich für jede Klasse die Stundenpläne auf große Plakate geschrieben und mit durchsichtigem Klebeband „einlaminiert“, sodass sie nicht gleich wieder zerstört werden können(hat sich bereits bewährt!!)
Der Rest der Woche war eher unspektakulär. Langsam kehrt der Alltag ein. Wir halten unsere Creative Arts Stunden, ich noch meine Französisch Stunden, verbringen den Rest der Zeit in der Nursery, oder besuchen das Post Office. Da dienstags ein Feiertag war, haben wir endlich mal angefangen das Office auszumisten, aus dem wir schnellst möglich ein Stuff Room machen wollen. Denn die Lehrer haben keinerlei Rückzugsmöglichkeit. Ich bin mal gespannt wie lange das dauert, bis wir damit fertig sind. Freitags haben wir dann sogar schon mit Streichen angefangen.

Was mir diese Woche besonders aufgefallen ist, ist dass die Kinder sehr laut sind, wenn man keine Cain in der Hand hat. Doch sobald ein Lehrer den Raum betritt, sind sie sofort ruhig, da dieser den Cain benutzt. Lena und ich werden ab nächster Woche Larissas und Hannahs „Catch your Star-System“ weiterführen. Die Kinder, die sich während der Stunde gut verhalten haben, bekommen dann einen Stern und nach z.B. 8 Sternen gibt es dann einen „Award“ wie z.B. einen Sticker oder einen Stift, als kleine Belohnung.

Außerdem bin ich immer davon ausgegangen, dass Kinder oder allgemein Menschen in Deutschland teilweise so verschwenderisch mit Dingen umgehen, da sie sie im Überfluss besitzen, doch hier ist es genauso. Die Schüler besitzen meistens noch nicht mal einen Radiergummi, doch wenn wir dann mit unseren Buntstiften und dem weißen Papier kommen, geben sie überhaupt keine Acht darauf. Es ist ihnen dann auch völlig egal, wenn etwas kaputt geht, da es ja nicht ihre persönliche Sachen sind. Ich muss allerdings dazu sagen, dass nicht alle Kinder so sind, leider jedoch viele!

Donnerstags sind wir dann zu Marie, Annette, Ko und Torben nach Ajumako zum wöchentlichen Kochabend gefahren. Das war wie die Woche zuvor wieder total schön und eine willkommene Abwechslung! Wir haben jedoch nicht ghanaisch sondern ein Essen aus Tanzania gekocht, da Marie bereits 10 Jahre in Tanzania gelebt hat.

Übers Wochenende haben uns Lisa und Simon besucht. Auch wenn die zwei gleich betont haben, dass sie hier in Asikuma nie leben könnten und sie froh sind in Cape zu sein, hat es ihnen glaube ich ganz gut gefallenJ Wir haben viel gekocht, sind durch die Stadt getourt und waren in Joe´s Garden was trinken. Achja und zum Streichen sind wir sogar auch noch gekommenJ Diese Aktion haben Lena und ich dann sonntags erfolgreich beendet. Gott sei Dank! Nun fühle ich mich so richtig wohl in unserer Hall!

Ansonsten haben wir bis jetzt hier noch nie eine ruhige Minute gehabt. Entweder wurde gestrichen, die Hall und unsere Zimmer geputzt, diverse Dinge eingekauft, die Veranda gefegt, gekocht, Stunden vorbereitet, Shirley besucht, Wäsche gewaschen (das dauert hier echt lange und kostet einiges an Schweiß und ist leider auch etwas deprimierend, da trotz härtestem Schrubben die Flecken teilweise jetzt schon nicht mehr zu entfernen sindL ), Bilder aufgehängt, Moskitos bekämpft, gebügelt und und und…

Da es hier um 6 Uhr morgens hell und um 6 Uhr abends dunkel wird und wir von 7:15- 15:30 in der Schule sind, bleibt danach eigentlich kaum noch Zeit um irgendetwas anderes zu tun, denn nach 6 Uhr vermeiden wir es wegen den Moskitos aus dem Haus zu gehen. Außerdem sind wir auch immer so müde, dass wir schon um 9 (spätestens) das Licht ausmachen^^
Doch wir haben jetzt beschlossen, dass das so nicht weitergehen kann. Aus diesem Grund wollen wir nächste Woche den Headmaster unserer Schule darum bitten, dass wir immer schon um 2 Uhr mittags gehen dürfen, damit wir den Tag noch etwas nutzen können. Denn am Wochenende sind wir momentan auch immer on Tour, da wir sooo viel von Ghana sehen wollen. Für das kommende Wochenende ist eine Übernachtung in Hängematten am Strand geplant und das darauf folgende Wochenende wollen wir mit dem Rest der Crew in den Kakum Nationalpark und dort im Baumhaus übernachten um hoffentlich Nachtelefanten zu sehen. Wie ihr seht, mir kann die nächste Zeit nicht langweilig werdenJ

Auch wenn sich langsam der Alltag einstellt und das Heimweh immer weniger wird, denke ich noch sehr oft an zu Hause. Gerade weil jetzt die Zeit der Haiselscher ist und Wurstmarkt war…ohne mich…Dann vermisse ich meine liebe Family, aber da das telefonieren von hier nach Deutschland sehr günstig ist, telefonieren wir fast jeden zweiten TagJ Lena meinte zwar schon, dass ich viel zu viel an der Strippe hänge, aber irgendwie brauche ich das im Moment noch. Dann denke ich oft an meine Mädels und dass ich bisher viel zu wenig Kontakt mit ihnen hatteL
Doch damit ihr alle (Mama, Papa, Michi, Oma Irene&Wolfgang, Opa Karl-Heinz&Hilda, Oma Irmgard, die Schwing Tanten + Familie, Ingo& Anja + die Mädels, Cira, Kathrin, Florine, Stefanie, Jochen, Janna, Rebecca, Meike, Betti…) ganz nah bei mir seid, hängt ihr in mehrfacher Ausführung in meinem Zimmer oder in unserer HallJ

Wahnsinn, jetzt habe ich schon wieder 3 Seiten geschrieben. Aber das war jetzt auch der Bericht für diese Woche.

Eure Mona