Nun ist es schon wieder Samstagvormittag und ich beginne meinen allwöchentlichen Blogeintrag. Gleich zu Beginn muss ich erwähnen, dass es gar nicht so einfach ist diesen Blog ständig zu aktualisieren, denn ich bin hier einfach dauernd beschäftigtJ
Doch da meine Lieben zu Hause so fleißig meine Berichte lesen, habe ich mich auch heute wieder aufgerafft um ein bisschen was von meinen Eindrücken hier in Ghana zu berichten.
Wo fange ich an? Am besten bei der Schulwoche, denn die verging wieder wie im Flug.
Wir waren viel in der Bücherei, haben Bücher registriert, die Library Box fertig gestellt und und und… Dann war am Freitag noch „Exam Day“ und wir haben von Klasse 3-6 kleine Klassentests in Kunst gemacht. Die Ergebnisse sind leider nicht so der Renner. Pro Klasse waren vielleicht 2-3 Kinder, die die Fragen richtig beantwortet haben. Aber na ja es ist ja nur Kunst…
Wie ich bereits schon berichtet habe, wurden wir von unserem Schulleiter darum gebeten täglich von 15:00-15:30 Uhr in der Schule aufzutauchen, um der stellvertretenden Schulleiterin in der Nusery zu helfen die Kinder umzuziehen, da das für sie alleine nicht zu bewältigen wäre. Leider sieht das Ganze jetzt so aus, dass Lena und ich die Kinder ALLEINE umziehen und sie in der Zeit mit irgendwelchen Leuten aus dem Dorf plaudert!
Generell bin ich der Ansicht, dass der Schultag für die Grundschüler viel zu lang ist. Das muss man sich mal überlegen, in Deutschland haben Grundschüler maximal bis um 13 Uhr Schule und hier müssen die Kleinen bereits um 7 anwesend sein und dürfen erst um halb 4 nach Hause!
Was jedoch positiv zu bemerken ist, ist dass die Schüler dafür zuständig sind das Schulgelände und ihre Klassensäle sauber zu halten. Dadurch achten sie in meinen Augen mehr darauf den Müll nicht einfach liegen zu lassen, sondern ihn gleich in den Mülleimer zu entsorgen.
Das könnten doch die Schulen in Deutschland auch einführen oder?
Denn an meiner alten Schule wurde der Müll, den einige Schüler ohne Acht auf den Boden fallen ließen, immer von den angestellten Putzfrauen beseitigt. So lernt man doch nie Verantwortung für seine Abfallreste zu übernehmen?!
Ich habe mir die Woche mein 2. ghanaisches Kleid schneidern lassen, welches ich nächste Woche Donnerstag abholen kann. Ich bin bereits jetzt schon sooo gespannt wie es aussehen wirdJ Ich habe es jedoch bei einer anderen Schneiderin in Auftrag geben lassen, da ich hier im Ort mehrere austesten möchte um einen guten Vergleich zu bekommen.
Oma, ein Bild mit dem neuen Kleid folgt bald, versprochen!
Außerdem wird Lilli immer größer, da sieht man sie mal eine Woche nicht und schon sieht sie doppelt so groß aus! Unsere Hunde hier sind echt zu cool! Einer von ihnen begleitet mich manchmal in die Schule, zum Postoffice, geht mit mir auf den Markt oder besucht mich in der BüchereiJ
Dienstag auf Mittwochnacht bin ich so richtig erschrocken. Ich wache Mitten in der Nacht auf und höre in unserem Haus fremde Stimmen. Als Lena dann morgens Wäsche gewaschen hat, ist aus der Tür nebenan eine fremde junge Frau gekommen. Ja und das ist unsere neue Mitbewohnerin namens Judith. Wegen ihr bin ich auch nachts erschrocken, denn in Ghana zieht man im dunkeln um. Sie ist in Shelly´s altes Zimmer gezogen und ich glaube, dass sie ganz nett ist, sie ist ziemlich jung und macht in Asikuma ihren Civil Service nach der Uni. Bisher hatten wir aber noch keine Gelegenheit sie näher kennen zu lernen, aber Lena und ich wollen sie die kommende Woche mal zum Kochen einladen!
Ich habe mich jedoch ziemlich über unseren Landlord geärgert, dass er uns nichts von dem Einzug gesagt hat. Als ich ihn darauf angesprochen habe, meinte er nur: „Sie stand einfach nachts bei uns vor der Tür mit ihren gepackten Sachen.“
Ganz bestimmt!
Da das fließende Wasser unseres Landlords momentan nicht geht, unsere Wassertonne jedoch gähnend leer war, mussten Lena und ich am Donnerstag in der Nachmittagshitze einen Haufen Wassereimer aus dem Brunnen holen.
Dabei ist mir dann auch gleich wieder etwas neues aufgefallen. Unser Brunnen steht inmitten einer kleiner „Häusersiedlung“ und mich haben ständig Männer angesprochen, ob sie mir beim Tragen helfen sollen. Das ist zwar im ersten Moment ganz nett und hilfsbereit, doch wäre ich eine ghanaische Frau, hätten sie mich nicht gefragt, ob sie mir helfen sollen.
Dann war dieses Wochenende Festival in Asikuma. Lena und ich hatten erst etwas Angst, ob es überhaupt ansatzweise so sein wird, wie das, das wir bereits in Cape Coast gesehen hatten, denn wir wollten uns vor unseren 5 Gästen (Ko, Simon, Theresa, Lisa und Steffi)ja nicht blamieren. Es war dann aber doch ein schöner Tag und wir haben die ganze Zeit im Ort verbracht (bei viel zu heißem Wetter), beim Umzug mit den ganzen Chiefs zugeschaut und an der Straße gegessen.
Nachmittags ging es dann zu Joe´s Garden (eine schöne Bar bei uns im Ort) und dort sind wir dann geblieben, bis abends gegen 9 die Live Band angefangen hat zu spielen.
Man mag es kaum glauben, aber in unserem kleinen Örtchen war richtig was los!
Es war ein echt schöner Tag!
Insgesamt haben dann 5 Leute bei uns übernachtet (eigentlich haben wir nur knappe 3 Schlafplätze), doch Simon und Ko bekamen um 12 Uhr kein Taxi mehr für nach Ajumako , also „mussten“ sie auch bei uns übernachten und wurden am nächsten Morgen von Lena mit Müsli bedient. Ich bin eigentlich eh davon überzeugt, dass uns immer nur so viele Freiwillige besuchen kommen, weil es bei uns das Müsli und Pfannkuchen mit Schoko und Banane zum Essen gibt ;) (gell Lisa)
Heute Morgen (24.10)habe ich dann eine Mail mit der Nachricht bekommen, dass Mama und Papa mich vom 20.02-5.03 besuchen kommen. Das sind zwar noch etwa 4 Monate, doch ich freue mich so sehr darüber und fange gleich heute an die Tage zu zählen! Wenn mir hier eines bewusst geworden ist, dann wie wichtig mir Familie und Freunde daheim sind und wie sehr ich sie vermisse!
Gerade fahren Simon und Ko wieder nach Hause und die Mädels (Lisa, Theresa, Steffi und Lena) sind gerade in der Stadt unterwegs um Eier und Bananen für die Choco-Banana Pancakes einzukaufen, die wir dann danach zubereiten werden.
Den Rest vom Sonntag, werde ich mit Hausarbeit (ja das ist hier ganz schön viel, vor allem wenn man das ganze Wochenende so viel Besuch hatteJ) und mit skypen verbringen.
Vielleicht schaue ich noch kurz bei Shelly vorbei, da ich ihr versprochen hatte Orangen für sie zu pflücken.
Für nächstes Wochenende habe ich mir vorgenommen alleine hier in Asikuma zu bleiben, denn ich brauche mal etwas Ruhe und Zeit für mich. Dann werde ich den ganzen Tag einfach nur lesen, unnötig im Internet surfen und meinen Gedanken hinterher träumen.
Ich verbringe wirklich gerne und viel Zeit mit meiner kleinen Freiwilligen Familie, doch irgendwie merke ich, dass ein bisschen Zeit mal nur für mich ganz gut wäre!
die FanIce Süchtigen! |
v.l.n.r: Steffi,Theresa;Lisa,Lena |
ein Chief aus unserem District |
abends in Joe´s Garden |
und Lilli wächst und wächst! |
meine süße Maus aus der Nursery |
auf dem Weg zum Festival bei uns in Asikuma. Ko, ich, Theresa& Steffi |
der "Ober Chief" |
ok ich muss noch viel üben, bis das mit dem Tragen richtig klappt;) |