Sonntag, 6. November 2011

Ende aus und vorbei!


Seit fast 3 Monaten bin ich wieder in Deutschland und ich kann kaum glauben wie schnell diese eigentlich lange Zeit verstrichen ist.
In diesem Sinne an alle meine treuen Leser: Ein großes SORRY, dass ihr jetzt erst den alles beendenden Eintrag zu Gesicht bekommt.

Erst im Nachhinein habe ich erfahren wie viele Leute meinen Blog stetig mitverfolgt haben und ich muss euch sagen, dass das ein sehr schönes Gefühl istJ
Auch wenn ich diesen Blog primär für meine Familie, engste Freunde und für mich geschrieben habe, ist es dennoch schön zu wissen, dass sich auch andere Menschen mit meinen Erlebnissen befasst haben und dadurch auch ein Teil von meinem Jahr waren!

So jetzt interessiert bestimmt jede Person: Wie war es wieder in Deutschland zu sein? Was habe ich gefühlt?  Und so weiter und so weiter….

Ich muss euch ganz ehrlich sagen: Ich bin nicht in ein tiefes schwarzes Loch gefallen, wie vielleicht einige erwartet haben.
Nein, ich war eher überrascht, dass alles so schnell wieder normal und Alltag wurde.

Auf der anderen Seite, sind wir mal ganz ehrlich: Ich habe 19 Jahre in Deutschland gelebt. Das ich mir dann in dieser Gesellschaft nicht völlig weltfremd und verloren vorkomme ist zumindest für mich selbstverständlich!

Zurück zum Geschehenen: Am 16.08 bin ich so gegen 6 Uhr morgens gelandet. Ich konnte schon die ganze Nacht im Flugzeug vor lauter Aufregung nicht schlafen, doch das ging uns allen soJ
Dann wurden schnell die Gepäckstücke eingesammelt, es ging es mit Sack und Pack (42kg) durch diese Schiebetür und dann standen sie da:
Mama, Papa, Michelle und meine besten Freunde, mit einem riesigen Willkommensplakat!
Ich kann diesen Moment nicht in Worte fassen…wunderschön trifft es noch nicht einmal annähernd.

Und plötzlich hatte ich nach fast 12 Monaten wieder deutschen Boden unter meinen Füßen.
Wenn ich so zurück blicke, muss ich sagen:
-         ich habe es nie bereut
-         es war alles mit von der Partie: tolle als auch schlechte Momente
-         es war KEIN kurzes Jahr
-         ich durfte wunderbare Menschen kennen lernen
-         eine einmalige Zeit
-         Horizont erweiternd
-         und man wächst mit und an seinen Aufgaben!

Die Zeit, die ich nach meiner Ankunft bis Studienbeginn in Neustadt erlebt habe, verstrich wie im Flug. Man trifft sich mit allen möglichen Freunden, Bekannten. Das Weinfest Defizit wurde so gut es ging nachgeholt. Ich habe so viel Zeit wie möglich mit meiner Familie verbracht. Mein Nachbereitungsseminar stand auch noch an, bei dem ich viele meiner Ghana Familienmitglieder wieder gesehen habe. Tja und dann hieß es auch schon wieder Abschied nehmen.


Mich zog es nämlich nach Bayern, genauer gesagt ins schöne Frankenland nach Erlangen;)
Dort studiere ich jetzt munter Medizin und wohne Dank eines glücklichen Zufalls mit einer guten Freundin in einer super schönen Altbauwohnung mitten in der Innenstadt!


So, nun habe ich meine ehrenvolle Aufgabe erfüllt, der Blog ist hiermit beendet, das Kapitel Mona in Ghana ist abgeschlossen und ich hoffe, dass ich euch mit meinen Berichten einen kleinen Einblick in Dinge geben konnte, die auch mal über den Tellerrand hinausragen;)




Sonntag, 3. Juli 2011


Es ist wie es ist. Ich bin weiß und der Großteil meiner Mitmenschen hier ist schwarz. Anfangs war es für mich ein ungewohntes Bild, denn plötzlich zählte ich zu einer Minderheit und nicht mehr umgekehrt. In meinen Augen ist die Hautfarbe nur ein kleines Detail, das sich in das Ganze des Menschen einfügt. Doch setzt hier dieses „kleine Detail“ unüberwindbare Hindernisse, beiderseits.
Ich werde in Ghana immer der Obruni sein. Ich versuche die Sprache zu lernen, ich esse die lokalen Gerichte, man kennt mich in Asikuma. Verlasse ich jedoch dieses „heimische Areal“ Asikuma und fahre nur in das Nachbardorf, bin ich wieder der Obruni und die Leute heißen mich in Ghana willkommen.
Den Menschen hier bedeutet die Hautfarbe so viel. Weiß zu sein ist ein Privileg, wenn man weiß ist, liegt einem die Welt zu Füßen- weiß = Reichtum.
Natürlich bin ich privilegiert aufgewachsen, habe eine gute Bildung genossen, habe Eltern, die mich lieben und mich in jeder Lebenslage unterstützen und ich wurde nie mit großen finanziellen Problemen konfrontiert.
Doch liegt das wirklich an der Hautfarbe?
In Deutschland gibt es auch arme weiße Menschen, genauso wie man hier in Ghana auf reiche schwarze Menschen trifft.
Warum dann alles nur auf die Hautfarbe reduzieren?
Es sagt doch so wenig über einen Menschen aus! Und doch ist dieses scheinbar unbedeutende Detail ein großes Hindernis in meinem Alltag. Es fällt mir schwer ich Ghanaer_innen zu öffnen und Freundschaften einzugehen, da mir stets eine innere Stimme zuflüstert, dass man nur wegen meiner Hautfarbe Interesse an mir zeigt.
Doch liegt das wirklich nur an der Hautfarbe, oder sind es einfach nur die großen kulturellen Unterschiede?
Bis jetzt –nach 10 Monaten- habe ich leider noch keine Antwort darauf gefunden.


Ansonsten steigt bei mir von Woche zu Woche die Vorfreude auf zu Hause. Ich male mir ständig aus, was ich dann alles machen werde. Die Liste wird von Tag zu Tag länger und länger.

-         noch 6 Wochen-

Die letzten Wochen sind wie im Flug vergangen und in einem Monat ist auch schon meine Cousine Lena für 2 Wochen in Ghana.
Das erste Juni Wochenende war ich in Kumasi auf einem Qualifikationsspiel Ghana vs. Kongo für den Africa Cup. Auch wenn es wie in Strömen geregnet hat, war es ein tolles und einmaliges Erlebnis! Wir hatten für umgerechnet 6 Euro VIP Karten und dadurch eine exzellente Sicht aus das Spielgeschehen. Ghana hat am Ende dann auch mit 3:1 gewonnenJ

Das zweite Juniwochenende haben Lena, Lisa, Teresa und ich freitags bei uns in Asikuma einen Mädels Abend mit Käsefondue, Obstsalat und einem guten Film gemacht. Samstag und Sonntag war ich mal wieder in Cape Coast.

Das dritte Juniwochenende sind Lisa, Lena und ich ein letztes Mal nach Kumasi gefahren, da ich dort mein Traumbild abholen musste. Diese Gelegenheit wurde gleich noch zum Souvenirs einkaufen genutzt. Doch war es sehr anstrengend für einen Tag eine Fahrt von über vier Stunden mit sehr sehr schlechten Straßenbedingungen in Kauf zu nehmen!

Das letzte Wochenende war lang, anstrengend aber auch sehr schön. Lena und ich sind bereits freitags nach Cape Coast gefahren, da wir viele Dinge zu erledigen hatten. Mittags haben wir uns ein leckeres Mittagessen im Castle Restaurant gegönnt und waren danach bei den Jungs in Moree, um endlich Lenas Vanillegipferl Backmischung aufzubrauchen.
Samstags war ich zusammen mit Lena und Teresa bei einer Gastmutter in Mankessim, um selbst einen Batikstoff zu bedrucken und färben. Ganz ghanaische hat sie uns drei Stunden lang versetzt, was dann dazu führte, dass wir ziemlich unter Zeitdruck standen, da Viktor abends seinen Geburtstag nachfeiern wollte.

Dann noch ganz kurz zu meinem Schulleben: Wir haben heute zum ersten Mal den Test „Obstspießverkauf“ ausprobiert und sofort wieder verworfen!
Lena und ich waren extra in Mankessim günstig das Obst und die Spieße einkaufen, sodass wir jeden Spieß für 20 Pesewas (10 Cent) verkaufen konnten. Wir wollten bei der ganzen Sache natürlich keinen Gewinn machen, sondern einfach nur bei 0 wieder rauskommen. Wir standen den ganzen Morgen in der Küche, haben Mango Ananas und Banane geschält+ geschnitten und aufgespießt.
Gestern wurden die Kinder bereits von uns über den anstehenden Verkauf informiert und wir haben deutlich darauf hingewiesen, dass sie die Spieße nicht kaufen müssen, sondern dass es einfach eine Alternative zu den ungesunden Keksen, die sich sich immer in den Pausen kaufen, sein soll. Unser Schulleiter war davon auch informiert und wir dachten es wäre alles abgeklärt.
Falsch gedacht!
Erstens sind die Spieße gar nicht gut bei den Kindern angekommen, sodass wir sie am Ende für 5 Cent verkauft haben, damit wir sie wenigstens los bekommen und dann haben wir auch noch großen Ärger mit unserer Chefin gehabt.
Sie meinte, dass man Kindern doch kein Obst verkaufen kann. Wir hätten das aus unserer eigenen Tasche bezahlen sollen und sie den Kindern schenken sollen. Ganz nach dem Motto: Ihr habt doch eh das Geld!
Außerdem meinte sie, dass das kein gutes Licht auf die Schule wirft, wenn die „White Ladys“ Obst verkaufen, denn Obst sei was für arme Menschen!

Mir fiel zu diesen Kommentaren gar nichts mehr ein. Ich war einfach nur enttäuscht und kann nicht verstehen, wie man so eine festgefahrene Meinung haben kann!
Es ist wirklich traurig mit anzusehen wie groß die Unterschiede hier vor allem zwischen Stadt und Land ist. In Cape Coast ist es völlig normal sich Mango und Ananas zu kaufen, denn es ist gesund. Doch hier wird
man schief angeschaut, wenn man Vitamine zu sich nimmt.






Stoffe bedrucken+färben

Bowle an Viktors Geburtstag


Obstspießverkauf 

Traumbild!

Montag, 6. Juni 2011


Von Monat zu Monat wird es schwieriger neue und dann auch noch interessante Einträge zu schreiben. Am Anfang war alles noch so neu und die neuen Eindrücke sind nur so auf mich eingeprasselt. Da lief das Schreiben von ganz alleine. Doch nach nun mehr als neun Monaten hier in Ghana macht sich meine Schreibblockade deutlich bemerkbar.
Natürlich gibt es stetig positive als auch noch negative Erlebnisse, von denen ich erzählen könnte, doch diese gehören mittlerweile so sehr zu meinem Alltag, dass es mir schwer fällt zu unterscheiden, was davon für euch interessant und was uninteressant ist.
Wundert euch also bitte nicht, wenn bis zum Ende meines Jahres hier vielleicht nur noch ein oder zwei kleine Einträg folgen.

Nun aber zurück zu meinem Leben hier. Fangen wir mit der Schule an: Die Spielgeräte kommen super bei unseren Kindern an. Lena und ich haben sie mit ein paar Farbresten bunt verziert und die Kids streiten sich in den Pausen förmlich darum wer jetzt als nächstes an der Reihe ist zu schaukeln, zu wippen oder das Karussell zu nutzen. Wenn ich dieses Schauspiel in den Pausen beobachte, zaubert das schon ein kleines Lächeln in mein Gesicht, denn dann sehe ich, dass sie die Anstrengung gelohnt hat!

Seit letzter Woche haben Lena und ich neben den Bücherei- und Kunststunden auch noch den Sportunterricht für alle Klassen übernommen. Denn der Sportunterricht steht zwar auf dem Stundenplan, doch findet er eigentlich nie statt. Ich muss allerdings gestehen, dass wir keinen „klassischen“ Sportunterricht, sondern eher eine Spielstunde geben. Richtiger Sportunterricht wäre auf dem kleinen Hügel neben der Schule auch kaum möglich. Also bespaßen wir die Kids mit Spielen wie Jägerball, Völkerball, „Der Fuchs geht um“ usw.
Auch wenn sich uns die Sprachbarriere „Englisch-Fante“ häufig in den Weg stellt, macht es trotzdem ziemlichen Spaß und wir werden diese Stunden auf alle Fälle bis zum Ende vom Term (Ende Juli) weiter führen. Ansonsten gibt s eigentlich nichts Neues aus meinem Projekt. Mit unseren Chefs läuft es weiterhin nicht gut, doch damit habe ich mich abgefunden, da ich mich in etwa sieben Wochen nicht mehr damit auseinander setzen muss und ich die letzte Zeit hier noch voll und ganz genießen möchte.

Dafür steht privat momentan fast alles unter einem guten Stern. Bis zum Ende vom Jahr ist fast jedes Wochenende verplant und der Mai verging auch wie im Flug, weil immer irgendetwas Neues auf dem Plan stand.
Anfang Mai hatte ich mein letztes Zwischenseminar und es war gleichzeitig das letzte Mal, dass ich unsere Mentorin Maria gesehen habe, da sie in den nächsten Tagen nach 5 Jahren Ghana verlassen wird. Das Seminar fand an einem Strand in der Nähe von Accra statt. Wir haben viele verschiedene Themen behandelt und es war interessant die Eindrücke und Erlebnisse einiger Accra Freiwillige zu hören, da ich mit diesen vor dem Seminar privat nicht viel zu tun hatte.
Das Wochenende nach dem Seminar haben wir alle in einem Beach Resort am Krokobite Strand verbracht, da Annette dort ihren 20. Geburtstag gefeiert hat. Auch wenn das Wetter uns Dank immer stärker werdenden Regenzeit einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, war es trotzdem ein schönes Wochenende mit gutem Essen und viel FeiernJ

Ansonsten verbringe ich gerade jede freie Minute in Cape Coast. Dort wird einfach mehr geboten als in Asikuma und sich die Zeit bei den WG-Leuten zu vertreiben, ist immer mein persönliches Highlight! Letzte Woche haben wir bei den Moree Jungs selbst Pizza gemacht. Und samstags fand dann die wochenlang geplante und lang erwartete 90er Party (auch in Moree) statt. Sie war ein voller Erfolg!
Dank guter Musik (wir hatten so ziemlich jeden 90er Hit aufgetrieben), großen Musikboxen und guter Stimmung, wurde ausgiebig gefeiert und natürlich auch getanzt!
Dieses Wochenende war ich für umgerechnet 6 Euro auf dem Africa Cup Qualispiel Ghana vs. Kongo in Kumasi.
Leider hat es während dem Spiel geregnet ohne Ende, aber wenn man das mal vergisst, hatten wir super Plätze und es war ein einmaliges Erlebnis!

Nach dieser Aktion steht nun erst einmal Ausruhen auf meinem Plan. Die letzten Wochenenden haben ihre Spuren hinterlassen. Ich merke, dass mein Immunsystem nicht mehr das Beste ist. Letzte Woche durfte ich schon Dank einer Angina Antibiotikum nehmen, nun habe ich eine Blasenentzündung und eine starke Erkältung, die einfach nicht weggehen will.

Das alles wird denke ich auch durch das Wetter begünstigt, denn in den Nächten ist es durch den ständigen Regen sehr kalt und tagsüber kann es durch einen plötzlich auftretenden Schauer mal eben 5 Grad abkühlen. Mir gefällt die Regenzeit jetzt schon nicht! Alles ist matschig, die Sachen feucht und vieles fängt an komisch zu riechen oder schimmelt. Man muss sogar immer vorplanen, wann man was für eine Wäsche wäscht, da die Sachen mittlerweile Tage brauchen, bis sie getrocknet sind!

So ich denke das wird als Update für Mai/Juni genügen und ich melde mich, wenn es wieder etwas zu berichten gibt!





90er Party


Mittwoch, 4. Mai 2011

Große Reise, Ferienende, letzter Term...


Die Spielgeräte

Am Kosa Beach

Eierfärben für Ostern

Osterkörbchen

Cape Three Point



Die Ruheoase-Desert Rose Lodge

letztes Abendessen-Ferienende

Beginn der Reise in Akosombo

Sonnenaufgang auf der Fähre

Ware wird abgeladen


auf dem Weg nach Tamale

Mole Nationalpark



welch Luxus!

Jeep Tour durch den Nationalpark



Western Region


Es ist nun schon über einen Monat her ist, dass ich den letzten Blogeintrag online gestellt habe und in dieser Zeit ist so einiges passiert…

Montag den 4.04 kam Jochen hier in Ghana an. Die erste Woche haben wir eigentlich komplett hier in Asikuma verbracht, da ich noch eine Woche Schule hatte und ich glaube für ihn war es zur Eingewöhnung auch ganz gut.
In dieser letzten Schulwoche haben wir mit unseren Kids noch Eier für Ostern gefärbt, Osterkörbchen gebastelt und nach ewigem hin und her stehen nun auch endlich die Spielgeräte auf dem Schulgelände.
Die gebastelten Dankeskarten sind Dank Lenas Patentante gut in Deutschland gelandet und bei dem Kuchenverkauf wurde sogar noch mehr Geld eingenommen als vorher erwartet.

Doch habe ich seitdem ich hier bin meine Meinung zu Spendengeldern grundlegend geändert. Viele Leute in den Industrieländern haben häufig die Ansicht, dass es in Afrika nichts zu essen gibt, die Menschen keine Bildung erhalten, nichts zum anziehen haben usw. Dieses Bild wird Dank der Klischee Fotos von Unicef und diverser anderer Hilfsorganisationen noch verstärkt. Ich will gar nicht bestreiten, dass es hier keine Menschen gibt die unterhalb der Armutsgrenze leben und ich kann auch nur von meinen ganz persönlichen Eindrücken speziell hier in Ghana berichten. Doch finde ich, dass durch jahrelange Spendenaktionen und falsch gelaufener Entwicklungshilfe bei einigen Menschen hier eine Art „Hand-auf-mach-Mentalität“ entstanden ist. Die Leute sehen: Aha, das Geld kommt schon irgendwoher und wir müssen noch nicht einmal etwas dafür tun. Und genau da liegt das Problem. Denn es entsteht eine Art Unmündigkeit, da die Leute davon ausgehen, dass schon irgendjemand ihre Probleme lösen wird und solange tun sie nichts. Dabei gibt es hier in Ghana genügend Reiche, die ihr eigenes Land finanziell unterstützen könnten, nur ist hier die Spendenbereitschaft (außer für die Kirche!!!) nicht sonderlich groß.
Aus diesem Grund werde ich, wenn ich wieder in Deutschland bin, regionale Projekte unterstützen sei es finanziell oder persönlich, denn dann sehe ich mit meinen eigenen Augen wie das Geld eingesetzt wird und was in dem Projekt läuft.

Nun aber zurück zu den vergangenen Wochen: Am 10.04 startete ich mit Lisa, Ko, Lena und Jochen meine große Reise. Bevor es los ging gönnten wir uns noch eine großes Bananen Pfannkuchen Frühstück, denn die kommende Woche sollte unser Frühstück nicht sehr luxuriös ausfallen. Zuerst ging es nach Akosombo am Voltastausee. Dort haben wir eine Nacht verbracht, um montags die Fährentour über den Voltastausee zu starten. Montags morgens wurden auf dem Markt noch Proviant und Strandmatten zum Schlafen eingekauft. Anschließend hies es warten, warten, warten. Wir waren bereits am frühen Vormittag an der Anlegestelle des Frachtschiffs, welches aber erst und halb 5 nachmittags los fahren sollte. Außer uns hatten noch geschätzte 25 andere Weiße die Idee mit der Schiffstour. Lag wohl an der Ferienzeit. Als dann endlich die Tore für aufs Schiff geöffnet wurden, haben Lisa und ich für uns 5 einen passablen Schlafplatz erkämpft und somit konnte die Tour losgehen. Auch wenn wir in diesen 2 Tagen weder duschen noch richtig die Toilette benutzen konnten, war die Fahrt sehr schön. Vor allem der Sonnenaufgang am ersten Morgen. Das einzige Problem war, dass wir uns etwas mit der Zeit verschätzt hatten. Wir sind davon ausgegangen, dass wir Dienstagnachmittag von der Fähre gehen, uns eine Unterkunft suchen und am nächsten Morgen die Fahrt in den Norden nach Tamale fortsetzen. Leider sind wir mittwochs mitten in der Nacht angekommen und mussten dann auf irgendwelchen Bänken im Freien schlafen. Wenigstens hatten wir dadurch die Übernachtungskosten gespart.
Mittwochs morgens mussten wir uns (ohne Scherz) mit vollem Körpereinsatz einen Platz in dem Holzboot erkämpfen, das uns ans andere Ufer bringen sollte, denn nur von dort aus ging es weiter Richtung Tamale/Norden. Und Ghanaer sind da rigoros! Es wird geboxt, geschubst was das Zeug erhält! Doch irgendwann war dann auch der letzte Obruni am anderen Ufer und so haben wir uns alle zusammengetan und ein Trotro bis nach Tamale geteilt. Für Außenstehende war das bestimmt ein lustiger Anblick: ein Trotro voll mit Obrunis.

In Tamale angekommen trennten sich unsere Wege. Nur noch Lena, Lisa, Ko, Jochen und ich machten uns auf dem Weg zum Hostel, in dem bereits Alex auf uns wartete.
Dann hieß es zuerst DUSCHEN! Denn auf dem Schiff gab es nicht wirklich die Möglichkeit zu duschen und durch die staubtrockenen Straße hatte ich überall die rote Erde hängen, als hätte man mich damit eingesprüht.
Am Abend waren wir in einem schönen Restaurant mit europäischen Speisen essen und sind danach früh ins Bett, da wir am nächsten Morgen in aller Frühe mit dem MMT(Überlandbus) zum Mole Nationalpark fahren wollten.

Nach einer kurzen Nacht (Dank unserem 30 Grad heißen Zimmer!!!) ging es Richtung Mole Nationalpark. Wir waren noch nicht einmal 5 Minuten dort, da sahen wir schon den ersten Elefanten. Da das Hotel auf einer leichten Anhöhe liegt hat man einen perfekten Blick auf den Park und ein großes Wasserloch und dort stand er…der erste RieseJ
Nachdem wir die Zimmer bezogen hatten, uns im Pool erfrischten und was gegessen hatten, ging es mit dem Jeep quer durch den Nationalpark. Das Beste war, dass man auf dem Dach sitzen konnte. Während der Jeep Tour haben wir zwar keine Elefanten gesehen, doch dafür eine einzigartige Natur und ganz viele Antilopen. Es war wunderschön!
Am nächsten Morgen ging es um 7 Uhr zu Fuß durch den Park. Puhh das war ganz schön heiß & anstrengend! Nachdem wir nach 3 ½ Stunden Fußmarsch keinen einzigen Elefanten gesehen hatten und völlig erschöpft waren breitete sich schon langsam die enttäuschte Stimmung aus.
Unser letzter Stopp war das große Wasserloch. Und dort waren sie: Drei Elefanten, die gerade mal 15 Meter von uns entfernt im Wasser planschten. Einfach einmalig und unvergesslich diese Tiere beobachten zu können!
Natürlich habe ich tausende von Fotos geschossen und wir wollten gar nicht mehr wegJ

Den Rest vom Tag haben wir komplett im hauseigenen Pool verbracht und so richtig schön gefaulenzt, denn bereits am nächsten Morgen ging es um Punkt 4 Uhr schon wieder zurück nach Tamale.

Mole Nationalpark war einfach einzigartig!

Samstagvormittag kamen wir dann wieder in Tamale an und nachdem wir nach ewig langem Suchen endlich ein passables Guesthouse gefunden hatten, ging es zum Handwerkermarkt ein paar letzte Souvenirs einkaufen. Wir gönnten uns noch ein Eis, sind ein bisschen über den Markt geschlendert und am Abend gab es Gegrilltes von der Straße.
Bevor ich es vergesse: Ich habe in Tamale richtigen Käse gegessen, der nicht einmal importiert und teuer war! Nein, original Ziegenkäse aus GhanaJ
Jochen und ich haben uns dann von den anderen 4 verabschiedet, denn die wollten weiter nach Bolgatanga reisen und für uns zwei ging es zurück nach Asikuma.

In einem Tag von Tamale zurück nach Asikuma. Das waren 12 Stunden Fahrt, kostete Nerven und war einfach nur anstrengend, doch wir haben es geschafft und das war die Hauptsache!
Sonntagabend gegen 18 Uhr waren wir dann wieder bei mir in der Wohnung.
Den Montag haben Jochen und ich uns ausgeruht und Filme geschaut. Dienstags den 19.04 fuhren wir für einen Tag nach Cape Coast und mittwochs habe ich ihm den Kokobongo Strand gezeigt.
Tja und dann war es auch schon wieder Zeit für das Kosa Beach Resort. Da es mir dort mit Mama und Papa so gut gefallen hatte, hatte ich für Jochen und mich auch ein Zimmer dort reserviert. Die letzten 4 Tage von Jochens Besuch hier in Ghana haben wir es uns einfach gut gehen lassen: Strand, Sonne und gutes EssenJ

Meine letzte Ferienwoche habe ich, wie sollte es auch anders sein, am Strand verbracht. Dienstags bin ich zusammen mit Ko zur Green Turtle Lodge an der westlichen Küste Ghanas gefahren. Dort haben wir dann zufällig noch andere Freiwillige von unserer Organisation getroffen und am späten Abend sind dann auch noch Lena und Lisa eingetroffen. Donnerstags haben wir uns Mountainbikes ausgeliehen und sind zum Cape Three Point gefahren. Das ist der südlichste Punkt Ghanas. Auch wenn die Fahrradtour wirklich sehr anstrengend war, es hatte sich gelohnt. Man hatte eine super Aussicht, denn Cape Three Point liegt auf einer Klippe.
Gegen Nachmittag kamen wir wieder zurück, checkten aus und fuhren weiter zur Desert Rose Lodge. Dort haben wir dann die letzten Tage bis Sonntag verbracht. Wir hatten zwar etwas Pech mit dem Wetter, doch es war trotzdem schön und so waren plötzlich schon 3 Wochen Ferien vorbei…

Heute haben wir den 3.05 und der erste Schultag liegt schon hinter mir. Wie auch letzten Term waren heute kaum Kinder da und es wird momentan nur die Schule geputzt und wieder hergerichtet. Diese Woche wird nicht sonderlich viel laufen.
Aus diesem Grund fahren Lena und ich morgen nach Cape Coast, um unsere Checks einzulösen und hoffentlich einen neuen Internetstick kaufen zu können, denn momentan sind wir noch völlig von der Außenwelt abgeschnitten.
Donnerstag und Freitag werden wir die Spielgeräte bunt anmalen und die Bücherei putzen. Am Wochenende steht „Ajumako Run“ an. Das ist ein Lauf, den ein Freiwilliger aus unserem Nachbarort organisiert hat und wir wollen ihn natürlich tatkräftig dabei unterstützen;)

Die Woche drauf findet mein letztes Zwischenseminar am Krokobite Strand statt und dort wird Annette Samstags auch ihren Geburtstag feiern.

Wie immer ist alles ziemlich verplant;)

Freitag, 1. April 2011

April, April!


Man glaubt es kaum, doch selbst in Ghana gibt es diese alljährliche Tradition: Am 1. April versucht jeder jeden schön in den April zu schicken. So bin ich heute Morgen natürlich auch schön darauf reingefallen…
Ein Schüler kommt aufgebracht zu mir und erzählt mir ganz aufgeregt, dass ich doch sofort zu seinem Klassenlehrer gehen solle, da etwas Schlimmes passiert sei.
Ich mache mir natürlich 1000 Gedanken und stelle mir schon die verrücktesten Dinge vor. Doch als ich dann vor dem besagten Lehrer stehe, hat er keine Ahnung wovon ich rede. Natürlich steht schon eine Horde Schüler hinter mir und schreit auf Fante: APRIL APRIL!
Von wegen andere Länder andere Sitten;)

Was hier sonst noch gerade so passiert? Es geht die Bindehautentzündung oder hier auch Apollo genannt, rum. Erst hatte es Lisa, dann Alex, dann Simon, dann Teresa und da ich das ganze Wochenende in der Cape WG war, nun auch ichL
Dienstagnacht ging es los und ist bis jetzt immer noch nicht ganz weg, sehr unschöne Sache und mega unangenehm! Aber na ja ein Indianer kennt ja bekanntlich keinen Schmerz und so bin ich auch heute wieder in die Schule, denn den ganzen Tag nur daheim rum sitzen wird ziemlich schnell ziemlich langweilig und irgendwie fehlen einem die Kids.

Letzten Freitag wurde von unserer ghanaischen Mentorin Gifty (die ab genau heute nicht mehr im Amt ist, da sie gekündigt hat;) ) ein Cainingworkshop organisiert, da  es viele Freiwilligen schwer fällt mit dem Caining umzugehen und die Lehrer das teilweise nicht verstehen.
An sich war der Workshop wirklich interessant und es war eine neue Erfahrung die Meinungen unserer ghanaischen Partnerorganisationen zu hören, doch das Resultat am Ende war etwas ernüchternd.
Am Ende sollten beide Seiten, ghanaische Partnerorganisation, als auch Freiwillige kurz Zusammenfassungen was die Vorteile, Herausforderungen und Probleme an unserm Jahr in Ghana sind.
Tja dabei kam dann heraus, dass es für uns FW vor allem um den interkulturellen Austausch geht, doch für unsere lieben PO ist vor allem wichtig, dass wir Computer und Spielsachen bringen, eine Bücherei eröffnen…es wurden nur materielle Dinge aufgezählt…
Bei den Problemen nannten wir kulturelle Unterschiede, mangelnde Kommunikation. Von den PO wurde betont, dass wir zu neugierig sind, nicht richtig unsere Kleidung und uns selbst waschen und zu viel reden.
Wenn man so etwas hört, dann kommt einem schon der Gedanke: Was ist dann bitte noch der Sinn von dem Ganzen?

Doch hat sich davon keiner die Stimmung verderben lassen und so haben wir abends im Elmina Beach Resort  gefeiert. Der Rest vom Wochenende war relatv unspektakulär. Samstags war Ausruhen angesagt und sonntags war ich mit Lisa noch ein bisschen in Cape unterwegs, da dort jeden Sonntag großer Markt ist und man super günstig Secondhand Sachen einkaufen kann. Als ich gegen Nachmittag zu Hause war, kamen kurz darauf auch schon Lena und ihre Patentante + Mann. Wir haben dann noch zusammen gekocht und dann war das Wochenende auch schon wieder zu Ende.
Dienstags war Lenas Geburtstag und da wir eh unseren Check für April in Cape einlösen mussten, hat sie uns alle zum Frühstücken eingeladen. Die Gelegenheit habe ich dann gleich genutzt um mich mit antibiotischen Augentropfen etc. einzudecken.

Morgen, an Omas 70. Geburtstag;), werde ich mir zuerst am Kokobongo Strand die Sonne auf den Bauch strahlen lassen und abends wird in Moree gegrillt. Ich freu mich drauf!
Am Montag hole ich dann auch schon Jochen vom Flughafen ab und ein paar Tage darauf geht es 3 Wochen auf große Reise!
Ihr werdet also ziemlich lange nichts von mir hören;)

In diesem Sinne: Macht´s gut, haltet die Ohren steif und bekommt bitte keine Bindehautentzündung;)

Sonntag, 20. März 2011

Besuch, Independence Day und plötzlich ist es schon Mitte März

Independence Day

Cape Coast- unterwegs zur MTN Party

Entschuldigt, dass ihr so lange auf diesen Blogeintrag warten musstet, aber ich war viel unterwegs und musste mich etwas motivieren um endlich mal wieder mit dem Schreiben zu beginnen.
Seit zwei Wochen sind meine Eltern nun schon wieder zu Hause und ich habe zwei wundervolle Wochen mit ihnen verbracht.
Das Beste war natürlich die Flughafenszene: Mama sieht mich und rennt mir schreiend in die Arme:-D Hihi die anderen Leute haben ganz schön blöd geschaut.
Für mich war es einmalig, immerhin hatte ich die zwei ganze 6 Monate nicht mehr gesehen.

Es war interessant zu sehen, wie Ghana auf sie wirkt und was sie für einen Eindruck von dem Land bekommen haben, in dem ich für ein Jahr lebe.
Die erste Woche waren wir hier in Asikuma und sie durften unsere Eimerdusche und das Plumpsklo genießen, dann ging es nach Kumasi, Cape Coast und am Ende in ein schönes Beach Resort. Am Anfang war es wirklich ein seltsames Gefühl mit ihnen gemeinsam hier in Ghana zu sein. Denn das passte nicht in mein gewohntes Bild – Mama und Papa in Ghana.
Nichts desto trotz habe ich die Zeit mit ihnen sehr genossen und bin sehr froh, dass sie mich hier besucht haben, auch wenn der Abschied ziemlich traurig war.
Doch es geht weiter.

Sonntag den 6. März hat Ghana seinen Unabhängigkeitstag gefeiert. Um ca. halb 7 Uhr morgens war Treffpunkt an der Schule, um danach zusammen zu einem großen Platz zu laufen, auf dem das Marching von mehreren Schulen und deren Schüler stattfinden sollte.
Tja Lena und ich standen pünktlich an der Schule, doch irgendwie waren kaum Schüler da. So wurde es dann halb 9, bis wir uns mal auf den Weg machten, denn jeder Schüler/in musste noch „schick“ gemacht werden. Das große Marching war wirklich eine interessante Angelegenheit, denn es waren 1500 Schüler anwesend, die alle einmal um den Platz marschiert sind. Und ja ich habe meine Versprechen gehalten und bin schön mit marschiertJ
Leider habe ich mir dabei auch einen Sonnenbrand als Andenken mitgenommen, denn Lena und ich hatten in der Eile die Sonnencreme vergessen und nicht daran gedacht, dass wir uns im heißesten Monat des Jahres befinden und es auf dem Platz keinen Schatten geben wird.

Gegen Nachmittag ging es nach Cape Coast in die WG, denn wir wollten eigentlich am Abend ein bisschen feiern gehen, wenn man schon einmal in seinem Leben den Unabhängigkeitstag Ghanas miterlebt. Leider hatten wir uns davon zu viel erhofft, denn die Stadt war völlig ausgestorben. So sind wir eben nur von einer Bar zur nächsten gezogen um jedes Mal von einer gähnenden Leere begrüßt zu werden.
Doch davon haben wir uns die Stimmung nicht verderben lassen und irgendwie wurde es dann doch noch ein guter Abend!:)

Den Montagmorgen habe ich noch gemütlich bei einem langen Frühstück in der Cape WG angefangen, um dann gegen Mittag in den Osten Ghanas zu fahren, um es genau zu sagen nach Koforidua. Dort wollten Lena und ich uns am Dienstagvormittag (denn wir hatten als einzige Schulfrei) ein Kakauinstitut anschauen.
Das war jedoch leichter gesagt als getan, denn dieser Plan ist dieses Mal nicht wegen überfülltem Trotro, absoluter Orientierungslosigkeit oder Zeitmangel gescheitert –Nein- es hatte schlicht und einfach niemand Lust uns das Institut zu zeigen.
Ghana ist für mich in so vielen Situationen dermaßen Widersprüchlich… Auf der einen Seite sind die Leute unheimlich freundlich, wenn man z.B. nach dem Weg fragt, erwartet man aber eine Dienstleistung, dann ist es mit der Freundlichkeit seltsamerweise ganz schnell vorbei.

So haben wir uns mehr oder weniger umsonst auf den weiten Weg nach Koforidua gemacht, um unseren freien Tag damit zu verbringen wieder nach Hause zu fahren.

Mittwochs war dann mein erster Schultag nach 2 ½ Wochen Urlaub. Tja und irgendwie fing dann halt auch relativ schnell der Alltag wieder an: morgens früh aufstehen, Schule, Kunstunterricht usw. Was vielleicht noch erwähnenswert ist, ist dass wir freitags die Organisation des Games Day in die Hand genommen haben. Eigentlich sollte dieser nämlich schon mittwochs stattfinden, doch irgendwie fühlte sich mal wieder niemand dafür verantwortlich. So haben wir mit über 100 Kindern Tunnelball, Wettrennen und Gruppenseilspielringen gespielt. Ich kann euch sagen, über 100 aufgedrehte Kidis ein Spiel zu erklären ist wirklich eine Herausforderung. Aber sie hatten alle großen Spaß dabei und das war die HauptsacheJ

Nach der Schule wollten Lena und ich direkt für das ganze Wochenende in die Cape WG fahren, doch leider hat uns der Regen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Eigentlich befinden wir uns mitten in der Trockenzeit und an der Küste regnet es auch eigentlich nie, dafür bei uns umso mehr habe ich das Gefühl. Ich hätte ja auch nichts gegen den Regen, wenn nicht gleich immer für Stunden Stromausfall folgen und es nicht in mein Zimmer reinregnen würde!!!
Irgendwann hatte es dann aber doch aufgehört zu schütten und so waren wir am Abend in Cape Coast bei den anderen.

Samstag den 12. März waren Lena, Lisa und ich erst in der Stadt ein paar Dinge erledigen und einkaufen. Gegen Mittag ging es dann wieder zurück in die WG, in der bereits Ko auf uns wartete, um die „große Reise“ zu planen. Denn ab dem 10.04 geht es zuerst mit der Fähre über den Voltastausee, um dann weiter in die Norden nach Tamale zu fahren. Anschließend steht der Mole Nationalpark auf dem Plan, denn wenn man schon in Ghana ist und die Möglichkeit hat Elefanten zu sehen, dann will man diese auch nutzen;)
Nach erfolgreicher Planung bei Gitarrenmusik, wurde gekocht, für den Abend rausgeputzt und am Ende sind wir dann auf einer MTN Party gelandet. Wir waren zwar die einzigen Weißen, aber die Musik und die Stimmung war gut und so wurde es ein guter Abend.

Sonntags fand dann der übliche Haushaltstag statt: Putzen, Wasser holen und ein bisschen vom Wochenende erholen. Ach ja und mit Mama und Papa skypen, wie jeden Sonntag.

Die Woche vom 14.03-18.03 habe ich überwiegend damit verbracht mich über meine Chefs und den Typ von den Spielgeräten zu ärgern. Für alle die, die es noch nicht wissen: Wir haben für insgesamt 600 Cedis eine Schaukel, eine Wippe und ein Karussell bestellt, denn die Kinder haben in der Schule keinerlei Spielmöglichkeiten. Außerdem wurde uns dieses Projekt vom Schulleiter vorgeschlagen, mit der Bitte es finanziell zu UNTERSTÜTZEN. Die Betonung liegt hier ganz bewusst auf unterstützen. Er hatte nämlich nichts davon erwähnt, dass die Schule gar kein Geld zur Verfügung hat und das Ganze dann am Ende so aussieht, dass wir die Spielgeräte komplett finanzieren. Dieses Debakel haben wir aber leider erst erfahren, als wir dem Spielgerätemensch schon 300 Cedis angezahlt hatten!
Nun können wir uns darum kümmern die restlichen 300 Cedis zu besorgen. 200 Cedis werden wir uns wohl irgendwie von unserem Projektgeld zusammen sparen und die restlichen 100 Cedis bekommen wir hoffentlich/wahrscheinlich von einem Kuchenverkauf an Lenas alter Schule, den ihre Schwester für uns organisieren wird.
Da wir aber nicht möchten, dass die Schule „einfach so“ dieses gespendete Geld bekommt, werden wir mit jeder Klasse Dankeskarten basteln, die Lenas Tante mit nach Deutschland nehmen wird, sodass beim Kuchenverkauf jeder, der ein Stück Kuchen kauft auch eine Dankeskarte von einem unserer Kinder bekommt.

Mitte der Woche haben wir dem „Typ“ einen Besuch abgestattet, um zu schauen, was er bisher mit unseren 300 Cedis geschafft hat. Das Ergebnis war sehr ernüchternd. Es ist keines der drei Spielgeräte fertig und die Verarbeitung, als auch das Material lässt zu wünschen übrig.
Als ich ihm dann erklärt habe, dass ich mit seiner bisherigen Arbeit nicht zufrieden bin und ich mir nicht vorstellen kann, dass das die ganze Arbeit für 300 Cedis sein soll, war er mehr oder weniger auch noch beleidigt und will nächste Woche das restliche Geld sehen.
Man kostet das Nerven!!!

Freitags fand in der Schule eine Talent Show statt, bei der jeder Schüler/in die Möglichkeit hatte sein ganz persönliches Talent vor der ganzen Schule unter Beweis zu stellen.
Ich fand es sehr mutig, dass sich Zweitklässlerinnen alleine vor die ganze Schule gestellt haben und ein Lied performt haben. Ich glaube ich hätte mich das in diesem Alter nicht getraut:-D

Ansonsten habe ich dieses Wochenende nicht viel gemacht. Freitags Abend bei Mousse au Chocolat und Ananas einen Film geschaut, am Samstag war ich mit Lena und Lisa am Biriwa Strand und heute hieß es wieder Wasser holen, putzen…der übliche Sonntag eben.

Für alle die denken, dass ich völlig abgeschnitten vom Weltgeschehen lebe: Ich bin bestens über Japan, Lybien, die Spritpreiserhöhung wegen dem Biosprit E10 informiert und das Knut gestorben ist, weiß ich dank unserer Internetflatrate auch;)
Auch wenn ich mitten im Regenwald sitze, kein fließend Wasser und ein Plumpsklo habe, heißt das ja noch lange nicht, dass man auf jeden Luxus verzichten muss;)
Frau setzt eben Prioritäten…



Canoppy Walkway im Kakum Nationalpark


Kosa Beach Resort


Mama und Papa am Kokobongo Strand

Kumasi-Kulturzentrum

Cape Coast Castle



Cape Castle







letzter Abend...