Dienstag, 28. Dezember 2010

Sandige Weihnachten…


Da ihr ja bereits alle über meine Weihnachtspläne bestens informiert gewesen seid, möchte ich gar nicht zu viel schreiben und einfach ein paar Beweisfotos online stellen.
Blogfans mit Facebookanschluss sind dabei wieder klar im Vorteil, da sie diese Bilder schon kennen werden;)

Nur so viel: Es waren Dank meiner Freiwilligen Family (ihr seid die Besten!) ein paar schöne, unweihnachtliche und irgendwie auch unvergessliche FeiertageJ
Doch habe ich fest beschlossen Weihnachten wirklich NIE wieder ohne meine Familie zu feiern!
Komisch, dass man erst in ein anderes Land fahren muss, um zu merken wie wichtig das ganze Familien Ding an Weihnachten ist, oder?

Silvester werde ich in Accra mit vielen anderen Feiern gehen und somit wünsche ich euch schon einmal einen guten Start ins neue Jahr 2011!

Simon und Ko

s´Fantl, Obruni 2 oder einfach die Lisa:) 

Lena&Lisa

meine Lieben:)


Mister Seimoon




Kosa 


lecker Käsespätzle:)


unser Festessen mit richtiger Weihnachtsdeko!

...Selbstauslöser...

Bescherung 





Sonntag, 19. Dezember 2010

Weihnachten rückt immer näher


 
Die letzte Schulwoche ist geschafft, das Wochenende ist vergangen wie im Flug und nun ist es Sonntagnachmittag und ich realisiere, dass bereits in 5 Tagen Weihnachten ist.
Auf der einen Seite bereitet es mir ein mulmiges Gefühl im Bauch, da ich weiß, dass ich Weihnachten zum ersten Mal ohne meine Familie und dazu in einem anderen Land bei 30 Grad feiern werde. Auf der anderen Seite freue ich mich irgendwie auf  „mein etwas anderes Weihnachten“J
Am 23.12 werden Lena und ich in die Cape Coast WG zu Lisa fahren und einen gemütlichen Mädelsabend machen. An Heilig Abend geht es mit (fast) der ganzen Freiwilligen Family an den Strand und abends werden Lena, Lisa & ich Käsespätzle machen und zum Nachtisch gibt es Linzertorte (extra von Lisas Eltern mitgebracht).
Klingt doch eigentlich gar nicht so schlecht oder? Ich freue mich drauf!
Am 25.12 sind wir zum Mittagessen bei einer Gastmami eingeladen und anschließend holen wir Lenas Familie in Accra vom Flughafen ab.
Den 26.12 verbringe ich mit Lenas Familie in Asikuma und es werden bestimmt jede Menge mitgebrachte Plätzchen und Lebkuchen verdrückt J
Langweilig wird mir während diesen Tagen bestimmt nicht und das ist auch gut so!

Nun aber genug von meinen Weihnachtsplänen.
Meine letzte Schulwoche verlief leider nicht sehr harmonisch. Ich hatte eine kleine Auseinandersetzung mit unserer Schulleiterin.
Lena arbeitete gerade an ihrem Afrika Plakat und benötigte dadurch einen ganzen Schreibtisch im Office. Den zweiten Schreibtisch wollte ich benutzen, um ein großes Plakat über Recycling und Mülltrennung zu gestalten. Bevor ich damit jedoch beginnen konnte, kam Madam Lisbeth ins Office, setzt sich mir gegenüber und fängt an in irgendwelchen Büchern zu blättern. Als ich sie dann fragte, ob es für sie möglich wäre woanders zu arbeiten, antwortete sie mir, dass sie den Platz nun bräuchte. Ich habe ihr dann vorgeschlagen, dass sie doch an ihrem eigenen Schreibtisch in der Nursery arbeiten könnte, außerdem wären die Kinder sonst auch völlig unbeaufsichtigt gewesen. Dann antwortete sie mir doch im Ernst, dass sie nicht zurück zu ihrer Klasse will, weil die Kinder ihr zu laut sind und ihr Kopfschmerzen bereiten würden
.
Hatte sie das eben wirklich gesagt? Da überlässt die Schulleitern, die eigentlich mit gutem Beispiel voran gehen sollte, ihre 2-4 jährigen Nursery Kinder völlig unbeaufsichtigt sich selbst. Das hat mich soooo wütend gemacht!
In diesem Moment konnte ich mich einfach nicht mehr zurück halten und habe ihr ins Gesicht gesagt, dass sie doch nicht einfach ihre Klasse alleine lassen könnte, nur weil sie die Kinder nerven. Außerdem  brauchte ich den Platz, hatte keine Ausweichfläche und konnte mich ja schlecht auf den Boden setzen.
Dann hat sie mir zu verstehen gegeben, dass es eine Frechheit wäre, das ich ihr da unterstelle.
Nun kann sie mich nicht mehr leiden, was von meiner Seite aus seit der ersten Woche auf Gegenseitigkeit beruht.
Ich bin gespannt wie das die nächsten 8 Monate weiter gehen wirdJ

Nach dieser eher unschönen letzten Schulwoche, war zumindest das Wochenende schön!
Samstags sind Lena und ich zuerst nach Cape um ein paar Einkäufe zu erledigen. Anschließend ging es an den Kosa Strand, um Simons Geburtstag nachzufeiern. Lisa war bereits vor uns dort, da sie dort gerade ein paar Strandtage mit ihren Eltern verbringt. Als ich das Meer, die Palmen und den Strand gesehen habe, konnte ich mir kaum vorstellen, dass in Deutschland gerade der Schnee wütetJ
Abends waren wir in Cape noch was trinken und haben dann die Nacht in der Cape WG verbracht. Die Nacht war Dank diversen Spielen ziemlich kurz und so sind wir den Vormittag ganz gemütlich mit Kaffee und  mal wieder einer Runde Trivial Pursuit angegangen. Nun bin ich wieder in Asikuma und warte sehnsüchtig darauf, dass das Internet, welches seit 2 Tagen nicht mehr funktioniert, wieder anspringt!

Meine lieben Freunde, Familie und alle, die meinen Blog lesen: Ich wünsche euch ein erholsames, besinnliches, gemütliches und eben einfach schönes WeihnachtsfestJ
Ich bin in Gedanken bei euch!

Donnerstag, 16. Dezember 2010

It´s nice to be nice

Nun ist es auch schon wieder ein Weilchen her, dass ich meinen letzten Blogeintrag online gestellt habe und seitdem ist so einiges passiert.
Vom 3.12-6.12 bin ich mit anderen Freiwilligen in die Volta Region, welche nördlich von Accra, nahe der Togo Grenze liegt, gefahren, um dort die Wli Wasserfälle und den höchsten Berg Ghanas zu erkunden.
Freitags in der Früh haben wir (Lena, Simon und ich) uns zuerst auf den Weg nach Accra gemacht, um von dort weiter nach Hohoe zu fahren. Leider war das Trotro nach Hohoe sehr begehrt und die Leute haben sich regelrecht um die Sitzplätze geprügelt. Also mussten wir mal wieder über eine Stunde warten, bis wir drei Plätzchen gefunden hatten. Die Fahrt war leider nicht sehr angenehm. Da wir allein 2 Stunden gebraucht haben, um aus Accra raus zu kommen und der Rest der Strecke ziemlich holprig war, sind wir erst nach etwa 10 Stunden Fahrt in Hohoe angekommen.
Dort haben wir uns für eine Nacht in einem SEHR einfachen Hotel eingemietet, denn wir wollten direkt am nächsten Morgen weiter nach Wli zu den Wasserfällen. Als wir nach ewig langer Restaurantsuche fündig geworden sind und wir uns gerade Käse überbackene Nudeln mit Hühnchen gönnten, wurde Simon plötzlich von Matthias angerufen.
Und zwei Stunden später waren wir dann nicht mehr 3 sondern 6 Obronis auf der Durchreise nach WliJ

Als wir Samstagmorgen in Wli angekommen waren, mussten wir uns zuerst um eine Unterkunft kümmern, da wir mit unserem ganzen Gepäck im Schlepptau nicht zu den Wasserfällen laufen wollten. Zu unsrer Freude hatte die von Deutschen geführte Waterfall Lodge noch ein Zimmer frei. Es ist einfach sooooo wunderschön dort.
Neben dem sauberen, großen Zimmer mit eigenem Bad (welch Luxus!) besitzt die Lodge einen richtig schönen Garten mit Panoramablick auf die Berge und den Wasserfall. Außerdem ist das deutsche Ehepaar (vor 7 Jahren nach Ghana ausgewandert) sehr gastfreundlich und durch die persönliche Atmosphäre habe ich mich richtig wohl gefühlt.
Nachdem die Rücksäcke abgestellt waren und wir ausreichend mit Wasser und Essen ausgestattet waren, ging es los zu den Wasserfällen.
Der Weg in der tropischen Hitze war zwar sehr anstrengend, doch hat auch irgendwie Spaß gemacht und als wir dann nach etwa 2 ½ Stunden Fußmarsch den Wasserfall zu Gesicht bekamen, war mir sofort klar, dass sich die Anstrengung zu 100% gelohnt hatte.

Es war traumhaft schön! Ich will gar nicht so viel von dem Erlebnis beschreiben, weil es mir schwer fällt das alles in Worte zu fassen. Schaut euch einfach die Bilder an, ich glaube das reicht ausJ
Den Abend haben wir dann mit einem super leckeren Barbecue und einer Runde Kniffel ausklingen lassen.

Sonntags stand das Erklimmen des höchsten Berges Ghanas „Afadzato“ auf dem Programm.
Bevor die Tour starten konnte, mussten wir uns zuerst ein Taxi für den ganzen Tag mieten, da man auf anderem Wege den abgelegen Berg nicht erreicht.
Nach ewigen Preisdiskussionen mit dem Taxifahrer, bei denen sich dann auch noch irgendwelche Dorfbewohner  mit eingemischt haben, ging es los.
Die „Wanderung“ zu dem Berg war eher ein SEHR anstrengender Treppenaufstieg. Auch wenn ich unterwegs viel geflucht habe und am Dauerschwitzen war, so hat die Aussicht am Ende alle Anstrengung entschädigt.
Traumhaft schöne Tropenlandschaft und im Hintergrund hat man noch Trommeln gehört. Ein einmaliger Moment!
Als wir den „Abstieg“ alle heil überlebt hatten, ging es wieder zurück zur Lodge in Wli und dort wurde sich von den Anstrengungen der letzten Tage bei einem guten Buch ausgeruht.
Ich glaube dieses Wochenende steht in meiner Ghana Favoriten Liste ganz weit obenJ

Montags haben Simon, Lena und ich uns noch einen Kaffee gegönnt, der Rest der Jungs ist schon früher zurück nach Accra, da sie sich um die Visa für ihre Westafrikareise kümmern mussten. Gegen 10 Uhr haben wir uns dann auf den Weg Richtung Zwischenseminar in Accra gemacht. Doch kaum waren wir aufgebrochen, wurde uns drei klar, dass irgendetwas mit dem Kaffee nicht in Ordnung war, denn uns ging es miserabel!
Die Taxifahrt von Wli bis nach Hohoe (von dort mussten wir ein Accra Trotro nehmen) war der reinste Spießroutenlauf.
Uns allen drei war schlecht und so haben wir in Hohoe noch eine Weile Frühstückspause gemacht, bis sich unsere Kreisläufe wieder erholt hatten.

Gegen Nachmittag standen wir dann mit Sack und Pack im Ded Gästehaus in Accra, wo uns schon ein paar andere Freiwillige begrüßten.
Auf dem Zwischenseminar hat jeder sein Projekt vorgestellt, Probleme wurden angesprochen, bisher Erlebtes reflektiert und zum Abschluss haben wir alle noch eine persönliche Zielkollage für die kommenden 3 Monate gestaltet. Mir hat es sehr gut getan alle mal wieder zu sehen, mit denen ich eingereist bin. Man teilt so viele Probleme aber auch schöne Erlebnisse.
Die Zeit ist wie im Flug vergangen, da kommt man gerade erst in Accra an und schon ist wieder Freitag und ich fahre zurück nach Asikuma.
Bei der Heimfahrt habe ich noch ein paar einmalige Dinge erlebt. Oh mann, manchmal kann ich über einige Ghanaer einfach nur den Kopf schütteln und mir fallen keine Worte mehr ein.
Wir (Annette, Ko, Torben, Marie &ich) standen an der Trotro Station und warteten seit über einer Stunde (in der prallen Sonne) in einer ewig langen Schlange auf ein Trotro. Ok, es war Freitag und die Pendler wollten auch alle nach Hause, da ist es schon mal normal, wenn so viele Leute in einer Schlange stehen. Doch als dann das Trotro kam und die Tickets verkauft wurden, hat sich die Schlange plötzlich zur Hälfte aufgelöst und manche sind einfach wie die Blöden auf den Ticketschalter zugestürmt. Warum bitteschön existiert dann überhaupt erst eine Schlange:-D Völlig überflüssig, wenn sich am Ende doch alle kreuz und quer auf die Tickets stürzen.
Im Trotro hatte ich dann auch noch das Glück neben der biggest Big Mama zu sitzen, die ich je hier gesehen habe. Somit klebte ich 4 Stunden (2 Stunden Stau innerhalb Accra) an der 150 Kilo Frau und dabei sind mir sämtliche Gliedmaßen eingeschlafen.
Doch immerhin bin ich gegen 20 Uhr gut in Asikuma angekommen und habe somit insgesamt 5 Stunden für eine Fahrt gebraucht, die normalerweise nur 2 ½ beanspruchtJ



der Panoramablick der Wli Waterfall Lodge





wie praktisch, dass es Trekkingsandalen gibt:)




der höchste Berg Ghanas